Plagiate: Mexikos Indigene machen gegen Zara und Co. mobil

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Modeketten wie Zara, Mango und H&M verkaufen Blusen mit Stickereien, die den traditionell mexikanischen Symbolen sehr ähnlich sehen. Dagegen will man jetzt vorgehen.

Lamas, Pom-Poms und weiße Blusen mit Stickereien. Mexiko liegt im Trend, auch in Sachen Kleidung. Dabei bedienen sich Modeketten wie Zara, Mango und H&M traditionellen Symbolen der indigenen Bevölkerung des Landes. Ohne um Erlaubnis zu fragen und natürlich ohne etwas dafür zu bezahlen.

Dem traditionellen Kunsthandwerk gehen Frauen in den armen Dörfern von Aguacatenango, Chiapas oder Oaxaca nach, die Ware wird meist an Touristen verkauft. Mehr als fünf Euro gibt es für die Blusen dabei nicht - weniger als die Modeketten dafür verlangen.

Die NGO Impacto möchte gegen die Kommerzialisierung des mexikanischen Kulturgutes vorgehen. Allein in den letzten fünf Jahren wurden zehn Fälle dokumentiert - neben Mango und Zara hatten auch Isabel Marant und Hermès mexikanische Muster im Sortiment.

Das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte hat jetzt eine Plattform ins Leben gerufen, die Plagiate sammelt. Sängerin Susana Harp aus Oaxaca setzt sich ebenfalls dafür ein. Sie ist eben erst in den Senat gewählt worden und kämpft jetzt dafür, dass sich internationale Konzerne nicht am kulturellen Erbe Mexikos bedienen.

Rechtlich hat man wenig Handhabe, denn indigene Muster sind urheberrechtlich in der Regel nicht geschützt. Dafür setzt man auf öffentlichen Druck. Isabel Marant, die sich 2015 in ihrer Kollektion an den mexikanischen Mustern bediente, entschuldigte sich damals immerhin schriftlich.

(Red. )

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