Dolce & Gabbana sagen nach Rassismus-Vorwurf Show in China ab

In dem Marketingvideo ist ein chinesisches Model zu sehen, das versucht, italienische Gerichte wie Pizza mit Stäbchen zu essen.
In dem Marketingvideo ist ein chinesisches Model zu sehen, das versucht, italienische Gerichte wie Pizza mit Stäbchen zu essen. Screenshot Youtube
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Ein chinesisches Model, das italienisches Essen wie Pizza und Spaghetti mit Stäbchen isst, sorgte für einen Shitstorm. Dieser wurde durch angebliche rassistische Aussagen von Stefano Gabbana nur noch befeuert.

Das italienische Modelabel Dolce & Gabbana hat seine für 21. Oktober in Shanghai vorgesehene Fashionshow abgesagt. Der Grund ist eine Marketingkampagne, die in China als rassistisch empfunden wird.

In einem Video, das auf der Social-Media-Plattform Weibo gepostet wurde, sieht man ein chinesisches Model, das versucht mit Stäbchen italienisches Essen wie Cannelloni oder Pizza zu essen.

Dabei zeigt man abgenutzte Stereotype, klischeehaftes Ambiente und natürlich auch die anscheinend obligatorische falsche Aussprache von Wörtern und Namen. "Das wirft die Frage auf - für wen ist dieses Video eigentlich gemacht? Die Zielgruppe ist China, aber stattdessen zeigt man eine parodierte Version des modernen Chinas", schreibt der Instagram-Account Diet Prada.

Shitstorm und Aufruf zum Boykott

Abfällige Kommentare auf der offiziellen Instagram-Seite von Dolce & Gabbana sowie Designer Stefano Gabbana machten die Sache noch schlimmer. Der Account Diet Prada zeigt einen Wortwechsel auf Instagram zwischen Instagram-Userin Michaela Phuong Thanh Tranova und Designer Stefano Gabbana. Auf die Vorwürfe reagierte er mit Zitaten wie "China ist eine ignorante, stinkende Mafia" und "Wir feiern die Hunde, die wir lieben und mit denen wir leben, wir essen sie aber nicht."

Das befeuerte den Shitstorm nur noch weiter. Beide Konten seien angeblich gehackt worden, heißt es daraufhin von Unternehmensseite. Die Kritik bleibt unter dem Hashtag #BoycottDolce.

Die große Show in Shanghai wurde nun abgesagt. Ob lokale Behörden dahinter stecken oder viele der chinesischen Gäste nicht gekommen wären und man deshalb gecancelt hat, ist noch nicht bekannt.

Es ist bereits der zweite Rassismusvorwurf in 18 Monaten. In der #DGLovesChina Kampagne wurde Peking auf eine Art dargestellt, die viele User als rückständig und unterentwickelt empfanden. Auch dafür hagelte es Kritik.

(chrile )

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