Austrian Fashion Awards: Operation gelungen

Kenneth Izedonmwen erhielt den Modepreis der Stadt Wien.
Kenneth Izedonmwen erhielt den Modepreis der Stadt Wien. (c) APA/LUKAS HUTER (LUKAS HUTER)
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Zum Auftakt des Take Festivals im ehemaligen Sophienspital wurden die österreichischen Modepreise vergeben.

Eine schöne Möglichkeit, ihre Iatrophobie zu kurieren, bietet sich dieser Tage allen Betroffenen mit Affinität zu Kunst und Mode: Die panische Angst vor dem Arztbesuch lässt sich nämlich vielleicht durch den Besuch eines ehemaligen Krankenhauses heilen, das mit allerlei Originellem aufgefüllt ist. Die Austrian Fashion Association, geleitet von Marlene Agreiter und Camille Boyer, richtet heuer im ehemaligen Sophienspital das im vergangenen Jahr kurz pausierende Take Festival aus.

Zur Eröffnung des multidisziplinär angelegten Spektakels wurden die Austrian Fashion Awards vergeben: Konkret handelt es sich um Preise, die vom Bundeskanzleramt („Outstanding Artist Award“), der Stadt Wien („Modepreis der Stadt Wien“) und der Wirtschaftskammer Wien („Wien Products Accessories Award“) gestiftet werden und an Designer auf unterschiedlichen Karrierestufen ergehen.

Zwar nicht gerade für ihr Lebenswerk (eine Art „Lifetime Achievement Award“ wäre eventuell noch überlegenswert, sollte sich ein Sponsor finden), aber eben als „herausragende Künstler“ wurden verdienterweise Karin Krapfenbauer und Markus Pires-Mata mit ihrem Label „House of the Very Island's“ ausgezeichnet: Die Kunstsinnigkeit dieser Designer, die seit Langem Fixstarter der Wiener Szene sind und bei dem abschließenden Defilee eine außerordentlich schöne Kollektion zeigten, manifestiert sich übrigens auch auf sprachlicher Ebene. Der volle Name ihrer Modemarke sieht nämlich noch die Gedächtnisübung „Club Division Middlesex Klassenkampf but the Question Is Where Are You, Now?“ vor. Des Labels voller Name wurde an diesem Abend nicht genannt, was – auch von den Designern – verziehen werden dürfte.

Kenneth Izedonmwen erhält Modepreis der Stadt Wien

Für seine „Scharnierleistung“ lobte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler das Take Festival und übergab anschließend den Modepreis der Stadt Wien an den zwischen hier und Lagos pendelnden Angewandte-Absolventen Kenneth Izedonmwen und sein Label Kenneth Ize. Er erinnerte sich in seiner Dankesrede an seine früh während des Studiums gewonnene Erkenntnis, dass das Modebusiness ein hartes und arbeitsintensives Berufsumfeld sei. Izedonmwen genießt derzeit übrigens auch international große Aufmerksamkeit: Sein Label zählt neben nur sieben anderen zu den Finalisten des vom Luxuskonglomerat LVMH gestifteteten und mit 300.000 Euro dotierten Modepreises, dessen Gewinner von einflussreichen Persönlichkeiten des Modesystems ausgewählt werden.

Den Wien-Products-Preis erhielten Antonia Maedel und Lisa Mladek, Designerinnen des Strickmodelabels Rudolf. Kreationen aller Preisträger und einiger anderer von der Austrian Fashion Association geförderter Labels gab es bei einer abschließenden Modeschau zu sehen, parallel dazu wurde der „Parcours“ – eine Vielzahl kleiner Ausstellungen in den Spitalszimmern – eröffnet. Das Festival läuft noch bis 18. Mai, am Donnerstagabend findet etwa die „Departure Modeschau statt“, am Freitag ein Symposium über Mode und Technologie.

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