Luxuskonzern Kering lässt Minderjährige nicht als Erwachsene posieren

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Die Vorgabe werde in den Modehäusern, zu denen die Marken Gucci und Saint Laurent gehören, ab der Herbst/Winterkollektion 2020 umgesetzt.

Der französische Luxuskonzern Kering hat sich verpflichtet, keine minderjährigen Models mehr als Erwachsene bei Fotoaufnahmen oder Modeshows posieren zu lassen. Die Vorgabe werde in den Modehäusern, zu denen die Marken Gucci und Saint Laurent gehören, ab der Herbst/Winterkollektion 2020 umgesetzt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Der Konzern sei sich bewusst, welchen Einfluss die Fotos der Marken auf junge Menschen hätten, sagte Kering-Chef Francois-Henri Pinault. Er hoffe, dass andere Verantwortliche in der Branche dem Beispiel folgten, so Pinault.

Charta für das Wohlbefinden von Models"

Kering hatte bereits 2017 gemeinsam mit dem ebenfalls französischen Luxusunternehmen LVMH (Louis Vuitton - Moet-Hennessy) eine "Charta für das Wohlbefinden von Models" ins Leben gerufen. Diese besagte, dass Models unter 16 Jahren bei Schauen oder Fotoshootings der Marken nicht als Erwachsene dargestellt werden dürften. Außerdem wurde der Nachweis von Gesundheitszertifikaten für die Models umgesetzt, der in Frankreich gesetzlich vorgeschrieben ist.

Den Marken der beiden Luxuskonzerne wurde in der Vergangenheit immer wieder Sexismus und Magerwahn vorgeworfen. 2016 verbot beispielsweise die britische Werbeaufsicht einen Clip von Gucci, da sie die gezeigten Models darin zu dünn fand.

Bereits Anfang 2018 hat der Verlag Condé Nast, zu dem auch "Vogue" gehört, einen Code of Conduct, also einen Regelkatalog im Umgang mit Models erstellt. Ziel war es, ein sicheres Arbeitsumfeld zu gewährleisten und vor sexuellen Übergriffen zu schützen, die im Zuge der #MeToo-Kampagne ans Tageslicht gekommen waren. Auch das Alter der Models war ein Thema. "Vogue" verpflichtete sich dazu, für Editorials nur noch Models ab 18 Jahren zu engagieren.

(APA/dpa/Red. )

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