Tag des Bikinis: Wie vier Dreiecke die Bademode revolutionierten

Den Durchbruch erlebte der Bikini durch "Bond-Girl" Ursula Andress.
Den Durchbruch erlebte der Bikini durch "Bond-Girl" Ursula Andress. (c) imago stock&people
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Am 5. Juli 1946 ist der Tag der Revolution - der Bademode-Revolution. Damals wurde in Paris der erste Zweiteiler der Weltöffentlichkeit vorgestellt und sorgte für ambivalente Reaktionen.

Vor 73 Jahren sorgte Louis Réard in Paris für Aufregung. Er hatte zuvor den Bikini erfunden, der aus vier mit einer Kordel verbunden Dreiecken bestand. Nun sollte er präsentiert werden, doch Models fanden sich für die knappen Stoffstücke nicht. Also heuerte er die Nackttänzerin Micheline Bernardini an, die im Pariser Nobelbad Molitor die neue Badekleidung vorstellte.

Der Bikini schlug ein wie eine Bombe und sorgte für großes Medieninteresse. Passend dazu wurde auch der Name gewählt - Bikini heißt ein Pazifik-Atoll, an dem die USA wenige Tage zuvor Nukleartest vorgenommen hatten.

Wirklich durchsetzen konnte sich der Bikini damals noch nicht, für die kleinen Stoffdreiecke, die mit einer Schnur zusammengebunden wurden, hagelte es vielerorts Badeverbot. Obwohl es der Männerwelt anscheinend gefallen hatte: Tänzerin Bernardini erhielt angeblich 50.000 Fanbriefe nach ihrem Auftritt.

Aufregung und Body Positivity

Zwar gab es schon in der Antike zweiteilige Badebekleidung, seinen Siegeszug trat er aber erst in den 1960er-Jahren an. Für den Durchbruch war vor allem Ursula Andress, Bondgirl im Film "James Bond - 007 jagt Dr. No" 1962 verantwortlich. Der Bikini mit Gürtel und Goldschnalle wurde Jahre später für 40.000 Pfund versteigert.

In Aufregung versetzen uns Bikinis nun nicht mehr, für Schlagzeilen sorgt lediglich ihre Bewerbung. Seit Jahren bemühen sich Labels wie H&M Bademode für alle Figurtypen zu präsentieren. Die normalgewichtigen Models mit Dehnungsstreifen und Speckröllchen werden vielfach bejubelt. Und "Plus Size" zahlt sich für die Unternehmen obendrein aus. Das US-Label Aerie, das zudem auf Photoshop verzichtete, verzeichnet in nur einem Jahr ein Umsatzplus von 20 Prozent. Jüngst hat sich auch Palmers daran versucht, Body Positivity zu leben. Das ging jedoch etwas nach hinten los.

(Red. )

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