Von hinten wie von vorne - Eine Zwischenstation in der 230.000-Einwohner-Stadt Sihanoukville.
15.01.2019 um 23:40
Am Beifahrersitz, mit Driver, darf ich von Phnom Penh 240 Kilometer auf Schnellstraßen bis zum Golf von Siam fahren. Eine Zwischenstation ist die 230.000-Einwohner-Stadt Sihanoukville, früher Kompong Saom. Heute nennt man sie nach König Norodom Sihanouk (1922-2012), sein Name trägt laut Sanskrit- und Pali-Interpretationen „Löwe“ und „Krallen“ in sich.
Martin Amanshauser
Eigentlich wäre mir Sihanoukville egal gewesen, doch da sehe ich aus dem Autorfenster diese unglaublichen goldenen Löwen. Auch wenn so was innen aus Beton ist – sieht doch großartig aus. Löwen, dort wo andere die unsympathischen Kriegsherren stehen haben! Leider sind wir schnell am Kreisverkehr vorbei, in dessen Mitte sie stehen.
Martin Amanshauser
Weil wir ausreichend Zeit eingefahren haben, bitte ich den Driver um einen Stop – mit dem Argument, dass er doch selbst Hunger haben muss. Er will mich zunächst in ein gutes Restaurant bringen, aber ich sage ihm, er soll dorthin gehen, wo er selbst isst. Fisolen, Fleisch und Reise, schmeckt wunderbar.
Martin Amanshauser
Nun fahren wir zum neu eröffneten „Independence Hotel“ (ursprünglich 1964). Der Volksmund nennt es „sieben Stock hoch“, früher war es das höchste Gebäude Kambodschas. Es gibt eine Suite namens Jackie Kennedy, denn die feierte hier ihre Parties. In das Pool vorne sperrten die Roten Khmer einst Dissidenten.
Martin Amanshauser
Der Privatstrand des „Independence Hotel“, ein Küstenabschnitt, der als die „Côte d’Azur“ Kambodschas galt und jetzt neu auflebt.
Martin Amanshauser
Zurück zu den Löwen, „The Golden Lions Roundabout“, ich dränge auf eine Besichtigung, obwohl mein netter Driver das nicht so recht versteht. Ich sehe sie mir von vorne an ...
Martin Amanshauser
... und von hinten ebenso.
Martin Amanshauser
Schon ein paar Schritte weiter verströmt Sihanoukville etwas Dörfliches. Der Verkehr ist gemäßigt, die Temperaturen auch, man kann sich vorstellen, dass es sich um ein Strandstadt handelt.
Martin Amanshauser
Ein wunderbares Verkehrszeichen. Wie schaffen die das?
Martin Amanshauser
Und falls einem etwas zustößt, gibt es immer noch ein verlässliches Krankenhaus.
Martin Amanshauser
Die Blume an der übernächsten Ecke riecht wunderbar.
Martin Amanshauser
Der Driver drängt auf die Weiterfahrt, und so sind wir bald wieder auf der Landstraße. in Sihaoukville – das erfahre ich zuletzt – befindet sich die größte Brauerei des Landes, Angkor Beer. „My country, my beer“, zitiert der Driver zufrieden den Werbespruch.
Martin Amanshauser
Der neue Roman des Autors Martin Amanshauser heißt "Der Fisch in der Streichholzschachtel" und ist im Deuticke Verlag erschienen. Alle Kolumnen von Martin Amanshauser unter www.amanshauser.at.„Martin Amanshauser hat Witz, Talent und Charakter. Ihn zu lesen ist ein Vergnügen.“ Daniel Kehlmann
Deuticke Verlag
408 Kambodscha
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