Produktive Mischkulanz auf Mauritius

Die tropische Insel verzeichnet massive Touristenzuwächse.
Die tropische Insel verzeichnet massive Touristenzuwächse.Imago
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Mauritius ist nicht mehr so „über-drüber“ wie einst – inzwischen hat sich das Angebot verbreitert. Und ein Österreicher hat das Wapalapam erfunden.

Eine interessante Geschichte ist die des Werbespruchs: „Zuerst schuf Gott Mauritius, dann das Paradies. Doch das Paradies war nur eine Kopie davon.“ Schön gesagt – aber leider aus dem Kontext gerissen. Tatsächlich stehen die Zeilen in seinem Reisebericht „Following the Equator“ (1894). Mark Twain zitierte einen Einheimischen, der Mauritius so charakterisierte. Andere Bewohner würden, so Twain weiter, das Gegenteil behaupten und anfügen, dass in Port Louis niemand leben wollte, außer wenn er dazu gezwungen würde, und im Übrigen sei Curepipe der feuchteste und regnerischste Ort der Welt.

Stimmt, doch wird der warme Regen, der sich immer irgendwann zeigt, auf Mauritius als „flüssiger Sonnenschein“ bezeichnet. Es mag schütten wie zum Ende der Welt, die Wolken so dicht über dem Boden liegen, dass sie Flugzeuglandungen erschweren, doch eine halbe Stunde später ist der Spuk vorbei. Das Regenloch Curepipe heißt vermutlich so, weil die französischen Kolonialisten auf dem Weg von der ersten Hauptstadt Mahébourg nach Port Louis an dieser Stelle gern Pause einlegten, um ihre Pfeifen zu putzen. Heute hat der Pfeifenputzort 85.000 Einwohner. Port Louis wurde Hauptstadt, weil es, was die Malaria anging, günstigeres Klima vorwies. Muss natürlich alles nicht so gewesen sein. Französische Kolonien historiografierten nicht extrem genau, auch der Name eines Landbesitzers könnte laut einer anderen, nicht so eleganten Theorie Curepipe gelautet haben. Naja, jedenfalls komischer Name.

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