Vorstellung: Roberta Lima

Performance zu machen heißt für die Brasilianerin auch, Underground-Kunst zu betreiben.

Dass sie einmal in Wien landen würde, wusste Roberta Lima, seit sie hier 1997 kurz probegelebt hat. Dem Vater zuliebe schloss sie trotzdem in Brasilien ihr Architekturstudium ab. Zehn Tage danach saß sie im Flieger – im Gepäck die Obsession für das Thema „Körper“ und eine Fotomappe, die ihr das Entree an die Akademie ermöglichte. „Die Kultur, aus der ich komme, scheint durch den Karneval exotisch und frei.

Doch die Einstellung zum Körper ist sehr konservativ. Dass nur einmal im Jahr alles erlaubt ist, ist ein Zeichen totaler Kontolle. In Wien habe ich – im Umfeld von Valie Export und Elke Krystufek – als Migrantin Raum gefunden, mit meiner Arbeit dagegen zu protestieren. Zu Hause galt ich als Freak.“ Waren ihre Markenzeichen mehrere Jahre Performances, in denen sie sich mit Nadel und Skalpell verletzte, selbst piercte und ihren Körper mit Texten vernähte, richtet sie jetzt ihre Aufmerksamkeit aufs Publikum: „Wie verhält sich das Publikum bei einer Performance? Wie begegnet es mir? Das sind Fragen, die mich heute beschäftigen. Mein Körper ist anwesend, aber nicht mehr im Zentrum – wie bei einer Mediatorin.“

Galerie Charim: „Tracing Paper“ (bis 15. 9.); „Curated by“ (ab 20. 9.), www.charimgalerie.at, www.robertalima.com

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