Eduard Angeli: „Ich habe ein Hochstaplerleben geführt“

Eduard Angeli: „Bildende Kunst interessiert in diesem Land keinen Menschen.“
Eduard Angeli: „Bildende Kunst interessiert in diesem Land keinen Menschen.“(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Melancholie habe ihn immer angezogen, sagt der österreichische Maler Eduard Angeli. Er selbst ist nicht nur ein Optimist, sondern auch zäh. Man müsse auch in der Lage sein, Niederlagen und Ängste zu verstecken, „denn sonst verströmt man so einen Leichengeruch“, sagt er.

Heute leben Sie in Italien. Mit 23 Jahren haben Sie sich jedoch entschlossen, nach Istanbul zu gehen. Wie kam es dazu?

Eduard Angeli: Das habe ich mir einfach eingebildet. Während alle meine Freunde in den Westen, nach Paris, London und New York, gegangen sind, hat es mich in den Osten gezogen. Ich habe das Gefühl gehabt, mir liegt das. Die Levante und das Mittelmeer waren mir immer eine große Inspiration. Und irgendwie hat sich der Kreis geschlossen. Ich bin von Wien nach Istanbul und von dort nach Venedig gegangen – und zwischendurch gab es den Ausrutscher nach St. Petersburg. Das sind alles Städte, die einmal Hauptstädte großer Reiche waren, die es heute nicht mehr gibt. Und die Leute, die dort leben, tragen diesen Verlust noch immer in sich. Deswegen gibt es dort diese große Melancholie. Und diese zieht mich an.

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