Insta-Famous: Die nächste Milliardenjagd im Kardashian-Clan

Kourtney Kardashian und Louis Vuitton.
Kourtney Kardashian und Louis Vuitton.Screenshot Instagram/kourtneykardash
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Kourtney Kardashian ist die vielleicht komplexeste Persönlichkeit des gesamten Reality-TV-Clans. Nun versucht sie ihr Glück als Medienunternehmerin mit der Onlineplattform "Poosh".

Fünf (Halb-)Schwestern, ebenso viele Vornamen mit "K" am Anfang, zwölf Jahre TV-Unterhaltung, über eine halbe Milliarde vereinter Instagram-Follower: Das sind die Kardashian- und Jenner-Sisters, als Trüppchen befehligt von der Übermutter und ehrgeizigen "Momager" (eine Verbindung aus "Mom" und "Manager") Kris Jenner. Derzeit ist ihnen die 16. Saison der Reality-TV-Show "Keeping Up With the Kardashians" gewidmet, die zu einem Zeitpunkt startete, als die Bedeutung von Fernsehen noch etwas größer war als im Jetzt.

Kris und ihre Töchter Kim, Kylie, Kendall, Khloé und Kourtney (hier aufgezählt nach ihrer jeweiligen Instagram-Reichweite mit 133, 131, 107, 90,7 und 75,7 Millionen Followers) hängen aber längst nicht mehr von der Reichweite der Fernsehsendung ab, die sie einst berühmt machte. Kim Kardashian gilt - auch dank ihrer Ehe mit Kanye West - gar als Popkultur-Powerhouse und hat es phasenweise sogar geschafft, den Anruch des allzu Cheapen abzustreifen. Kylie wiederum darf sich als die jüngste Selfmade-Milliardärin aller Zeiten bezeichnen, dies dank ihrer eigenen Kosmetikmarke. Und vielleicht ist es ja dieser Erfolg einer Firmengründerin, der auch den Unternehmergeist von Kourtney Kardashian, der ältesten unter den Geschwistern, weckte. 

Ungleich Kim, Kylie, Supermodel Kendall und Khloé ist Kourtney unter den fünf Schwestern noch am ehesten die Unruhestifterin oder, wenn das zu stark ist, zumindest die Harmoniestörerin. Man könnte auch sagen: Ihre (medial inszenierte) Persönlichkeit wirkt etwas komplexer als jene der anderen. Zwischendurch hing der Haussegen so schief, dass die Familie sich gar zu einer Gruppentherapiesitzung begeben musste. Vergessen ist aber die Zeit, als Kourtney ihrer Lieblingskindheitsschwester Kim ein „You are an evil human being“ entgegenschmetterte. Nun schöpft Kourtney aus eigner Kraft, kombiniert mit der Superstar-Power ihrer Schwestern, und lancierte soeben die Lifestyle-Plattform Poosh.com

Wer sich an Gwyneth Paltrows Better-Living-Powerhouse Goop.com erinnert sieht, hat wohl nicht ganz unrecht. Andererseits ist die Online-Welt natürlich groß genug für mehrere solcher Celebrity-Webauftritte. Und Gwyneth war es ungleich Kourtney nicht gegeben, gleich zum Start mit einem unglaublich tiefsinnigen Interview mit Kardashian-Übermutter Kris Jenner aufwarten zu können. Eine Weisheit wie „If somebody says no, you're talking to the wrong person“ als Erfolgsrezept funktioniert dann zwar tatsächlich eher im Leben von Kris Jenner, als wenn man, sagen wir, von einem Verkehrspolizisten aufgehalten wird und um Aussetzung der Strafe bettelt. Aber wer wird denn beim Start von Poosh (angeblich benannt nach dem Spitznamen von Kourtneys Tochter Penelope) schon kleinlich sein.

Was nun Kourtneys eigene Erfolgsaussichten betrifft, so brachte sie für den Start von Poosh das Opfer der zuvor existierenden Kardashian-Kleiderlinie Dash; auch von ihrer Kindermodeboutique Smooch hört man nicht mehr viel - immerhin passen Poosh, Dash und Smooch schon lautmalerisch ganz gut in einen Topf. Das Dash-Opfer machte es für Poosh übrigens auch möglich, nicht mit peinlichen null Followers sein Insta-Dasein beginnen zu müssen: Die 2,6 Millionen existierender Fans sind ein ausbaufähiger Sockel zum Beginn.

Mit viel Schützenhilfe der verbleibenden Kardashian-Jenners scheinen die 20 Millionen Follower, die Kylies Beautymarke „Kylie Cosmetics“ auf Instagram verbuchen darf und die für das Erreichen der Milliarde-Dollar-Marke ausreichend waren, in Reichweite zu sein. Ob sich das Durchbrechen der psychologisch wichtigen 10-Millionen-Follower-Schallgrenze bis zu Kourtneys 40. Geburtstag am 18. April 2019 ausgeht, ist freilich nicht ganz gewiss. Der Birthday-Bash wird aber mit Sicherheit in sozialen Medien nicht unbeachtet bleiben.

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