Wo ist die Kugel?!

(c) Carolina Frank
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Was unsere Kinderzimmer angeht, fühle ich mich inzwischen wie der überforderte Teilnehmer eines Hütchenspiels.

Es gibt drei Kinder­zimmer, zwei groß genug für Bett und Schreibtisch, ein Kabinett, ideal für Kinderschreibtisch und Kinderbett. ­Da war die Reihenfolge logisch: Die beiden Älteren in die großen Zimmer, der Jüngste in das kleine und alles gut. Bis der Älteste ausgezogen ist und der Mittlere dessen Zimmer übernommen hat (weil es am weitesten weg von unserem Schlafzimmer ist). Dann ist der Mittlere für ein Semester nach Übersee, was der Älteste zum Anlass genommen hat, sein altes Zimmer wiederzubesiedeln, und der Jüngste, aus seinem Zimmer in das ursprüngliche Zimmer des Mittleren (das auch das mittlere Zimmer ist) zu ziehen.

Als dann der Mittlere zurückgekommen ist, hat er wieder den Ältesten aus ­dessen ursprünglichem Zimmer verdrängt, der Jüngste wollte aber nicht mehr in das kleine Zimmer zurück, da hat der Älteste eben das kleine Zimmer bezogen. Das hat aber mit einem Erwachsenenbett keinen Platz für einen richtigen Schreibtisch. Weswegen der Älteste, wenn er da ist, im Zimmer des Mittleren oder des Jüngsten lernt. Je nachdem, wo gerade frei ist. Dazu kommt noch, dass nie klar ist, wer gerade da ist. Beim Ältesten natürlich, weil der ja eigentlich ausgezogen ist, beim Mittleren aber auch immer weniger, weil der oft auswärts übernachtet (exakter wäre freilich: auswärts durchmacht). Nur der Jüngste ist recht verlässlich zu Hause anzutreffen, allerdings nicht in seinem Zimmer, weil da gerade der Älteste lernt. Oder weil er „FIFA“ spielt, die Playstation aber im Zimmer des Mittleren steht. Benannt werden die Zimmer übrigens immer noch nach der Urbesetzung. Also, frage ich Sie: Unter welchem Hütchen ist sie denn jetzt, die Kugel?!

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