Nach einem intensiven Scrabble-Sommer hat nun der Jüngste einen alten Bekannten wieder ganz hinten aus dem Kasten gekramt: Trivial Pursuit.
Nach einem intensiven Scrabble-Sommer (einem Reise-Scrabble-Sommer, um genau zu sein, das kann man nämlich im Gegensatz zum großen Scrabble – auch wenn man nicht reist – ohne Tisch spielen, die Buchstaben verrutschen auch dann nicht, wenn man sich zu mehrt auf einem Liegestuhl tummelt, und am wichtigsten: Man braucht keinen Block und Bleistift, sondern kann die Scores direkt am Brett einstellen) hat nun der Jüngste einen alten Bekannten wieder ganz hinten aus dem Kasten gekramt: Trivial Pursuit. Ich habe ja prinzipiell ein etwas gespaltenes Verhältnis zu Gesellschaftsspielen: Je einfacher die Regeln und je kürzer die einzelne Spielrunde ist, desto eher. Spiele wie Monopoly oder gar Risiko, das sich noch dazu als Strategiespiel tarnen will, aber trotzdem einfach nur ein Kriegsspiel ist, überschreitet zum Beispiel schon in der Spielvorbereitung meine Zeittoleranz pro Brettspiel insgesamt. Trivial Pursuit dauert natürlich, wenn man es bis zum Ende spielt, auch viel zu lang, ist entsetzlich 80er- Jahre und den Namen kann ich auch nicht ordentlich aussprechen (Man sollte einmal untersuchen, was es mit Kindern macht, wenn sie Trivial Pursuit von Erwachsenen vorgesprochen bekommen, die sich damit selbst schwertun). Aber Trivial Pursuit lehrt mich immerhin, demütig zu sein: Ich weiß zum Beispiel trotz Dreierauswahl nicht, dass das Paläozoikum die älteste Phase des Phanerozoikum ist. Und was noch viel peinlicher ist: Ich kann ohne Auswahl nicht draufkommen, an welche Kirche Luther seine 95 Thesen angeschlagen hat. Doch zum Glück hat der Jüngste nicht mehr nach dem Trivial Pursuit gefragt, seit er vor ein paar Tagen ein Mühlebrett entdeckt hat. Ideal, keine Vorbereitungszeit, kurze Partien und vor allem: Keiner fragt mich nach Wittenberg.