Klaus Eckel hört auf sein Publikum: „Betreutes Denken taugt keinem“

Kabarettist Klaus Eckel ist mit seinem mittlerweile zehnten Programm auf Tour.
Kabarettist Klaus Eckel ist mit seinem mittlerweile zehnten Programm auf Tour. (c) Ursula Röck
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In seinem neuen Stück arbeitet sich Klaus Eckel durch das Feld der gefühlten Wahrheiten und wahren Gefühle. Den Text erprobt er vorm Publikum.

Kurz vor der Pause kriecht wie immer der Duft aufgebackener Brezeln durch die Schwingtüren in den Zuschauerraum. Dann geht das Licht im Kabarett Niedermair an, und die ersten Eindrücke formen sich zu Analysen: „Heute ist er wieder sehr schnell“, sagt jemand auf dem Weg zum Halbzeit-Spritzer. „Aber sehr lustig!“, ergänzt die Begleitung mit Rufzeichen. Es ist eine der vielen Vorpremieren, die Klaus Eckel seit Anfang Jänner spielt, es sind Testläufe, um Bögen und Pointen zu fassonieren.

Wie er arbeitet, erklärt er im Gespräch im Kaffeehaus vis-à-vis. „Ich bin sehr perfektionistisch, probiere immer etwas anderes aus und nehme jeden Abend auf.“ Die Reaktionen bestimmen, was bleibt, was fliegt. Beim Aussortieren der Witze gehöre er zu den opportunistischen Kabarettisten. „Ich finde, die erste Aufgabe ist immer die Unterhaltung. Viele möchten dem Publikum erklären, wie die Welt läuft. Ich will das nicht. Betreutes Denken taugt keinem.” Die erste Übung bleibt für ihn also immer der Spaß. „Wenn mir das gelungen ist, kann ich mich auf meine Pointen verlassen und habe genug Selbstbewusstsein für den Abend, um die Themen dahinter ruhiger zu erzählen.” Wie bei Gerhard Polt geht es bei Klaus Eckel nicht um das Aktuelle, sondern um das Akute. Und welche gesellschaftlichen Entwicklungen sind derzeit relevant für die Bühne?

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