Scarlett Johansson glaubt Woody Allen

Scarlett Johansson
Scarlett JohanssonAPA/AFP (VINCENZO PINTO)
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Woody Allens Adoptivtochter hatte 2018 im Zuge der "MeToo"-Bewegung erneut Missbrauchsvorwürfe gegen den Regisseur vorgebracht. Seitdem haben sich mehre Schauspieler von ihm abgewendet, Scarlett Johansson unterstützt ihn weiter.

Hollywood-Star Scarlett Johansson hat US-Regisseur Woody Allen (83) gegen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs verteidigt. "Ich habe viele Gespräche mit ihm darüber geführt", sagte die 34-Jährige dem "Hollywood Reporter". Die Schauspielerin und der Regisseur seien dabei sehr direkt zueinander gewesen. "Er beteuert weiter seine Unschuld und ich glaube ihm", zitierte das Magazin Johansson weiter.

"Ich liebe Woody", sagte Johansson dem "Hollywood Reporter", sie sei jederzeit bereit, wieder mit Allen zu drehen. Die Schauspielerin hatte mehrfach mit dem Regisseur zusammengearbeitet, unter anderem 2008 in dem Film "Vicky Cristina Barcelona".

Woody Allens Adoptivtochter Dylan Farrow hatte 2018 im Zuge der "MeToo"-Bewegung erneut Missbrauchsvorwürfe gegen den Regisseur vorgebracht. Sie sei als Siebenjährige im Elternhaus missbraucht worden. Allen hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Dennoch waren einige Schauspieler zu dem vierfachen Oscar-Preisträger Allen auf Distanz gegangen. Colin Firth, Timothée Chalamet, Mira Sorvino, Greta Gerwig, Ellen Page und andere erklärten, dass sie künftig nicht mehr mit Allen drehen wollten.

Ein altes Familienporträt: Woddy Allen und Mia Farrow  mit Satchel, Lark, Dylan, Fletcher, Daisy, Soon Yi und  Moses.
Ein altes Familienporträt: Woddy Allen und Mia Farrow mit Satchel, Lark, Dylan, Fletcher, Daisy, Soon Yi und Moses. Imago

Filmfestival in Kritik

Auch, wenn die Ermittlungen gegen den Filmemacher inzwischen eingestellt sind, bleibt er ein rotes Tuch in der Branche. Dass sein jüngster Film beim französischen Filmfestival von Deauville gezeigt wird, reizte jüngst die Gemüter. "A Rainy Day in New York" werde morgen, Freitag zur Eröffnung des Festivals in Nordfrankreich gespielt, teilten die Veranstalter mit. Sie ernteten dafür scharfe Kritik aus der MeToo-Bewegung. In den USA hatte Amazon angekündigt, den Film nicht in die Kinos zu bringen.

Der Film mit US-Schauspielerin Elle Fanning in einer Hauptrolle sei "sehr lebhaft und lustig", sagte der Direktor des Festivals, Bruno Barde. "Er wird in Frankreich gezeigt, und das ist auch gut so", ergänzte er. Woody Allen wird bei der Vorpremiere seines Films jedenfalls nicht dabei sein.

Kritisiert wird ebenfalls, dass neben Allens Werk auch der Film "American Skin" von US-Regisseur Nate Parker gezeigt werden soll. Parker war vor rund zehn Jahren wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung einer Studentin angeklagt worden, wurde jedoch freigesprochen. "Erst Woody Allen und jetzt Nate Parker. Das ist wohl der Sommer der Angreifer", kritisierte Melissa Silverstein, Gründerin der Initiative zur Unterstützung von Frauen "Women in Hollywood". 

(APA/dpa)

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