Das Beste aus Biomasse machen

Beste Biomasse machen
Beste Biomasse machen(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Ein neues Technikum eröffnet europaweit einzigartige Möglichkeiten zur Pellets-Optimierung.

Großer Bahnhof für eine neue Forschungseinrichtung: Am Donnerstag dieser Woche wurde im Wiener Arsenal BioUp eröffnet, ein Technikum, in dem die Herstellung von Pellets aus Biomasse optimiert werden kann. In vielen Bereichen, etwa der Lebensmittelindustrie, fallen Biomasse-Reststoffe an, zudem gibt es viel Potenzial bei unterschiedlichsten Hölzern: Diese Vielfalt an Rohstoffen macht es aber schwierig, Pellets in gleichbleibender Qualität herzustellen – wie es die Industrie fordert.

Daher haben sich das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI), die Holzforschung Austria (HFA) und der Österreichische Kachelofenverband (KOV) zusammengetan und um mehr als drei Mio. Euro das Technikum gebaut, in dem die Verfahren und Rezepturen in einem Maßstab zwischen Labor und Großindustrie verbessert werden können.

Untersucht wird dabei u. a. der Einfluss der Rohstoffe auf das Abbrandverhalten oder die Staubemissionen. Rund eine Million Euro Förderung kam aus dem Coin-Projekt „BioUpgrade“, das auf die „Substitution fossiler Brennstoffe mit veredelter Biomasse“ ausgerichtet ist. Darunter versteht man z. B. „torrefizierte“ Biomasse – Holz, das durch Wärmebehandlung in einen kohleähnlichen, wasserabweisenden Brennstoff verwandelt wird.

In weiteren Projekten arbeiten die drei Institute – die unter dem Dach von Austrian Cooperative Research (ACR) verbunden sind –, mit weiteren Partnern zusammen: vom Maschinenbauer Andritz über den Verband „Pro Pellets Austria“ und Firmen, in denen Biomasse-Reststoffe anfallen, bis hin zu Gruppen an der TU Wien und dem Comet-Zentrum „Bioenergy 2020+“.


Neue Strategie. Für das OFI war die Eröffnung des Technikums gleichzeitig der Startschuss für ein Jubiläumsjahr: 60 Jahre Forschung an Kunststofffen, 30 Jahre an Lacken, 20 Jahre an Verpackungen. Künftig will das Institut das Know-how seiner 120 Mitarbeiter auf die zwei Bereiche „Werkstoffanwendung“ und „Bauwerkserneuerung“ zusammenfassen. Mittelfristig soll der Umsatz von derzeit 14 auf 20 Mio. Euro steigen, der Mitarbeiterstand um rund ein Fünftel.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.04.2013)

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