Nasa droht "Kepler"-Weltraumteleskop zu verlieren

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Nasa droht "Kepler"-Weltraumteleskop zu verlieren(c) Nasa
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Die Sonde, die seit 2009 Planeten außerhalb des Sonnensystems aufstöbert, kann nicht mehr korrekt ausgerichtet werden.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat ernste Schwierigkeiten mit ihrem Weltraumteleskop "Kepler". Ein unentbehrliches technisches Teil zur Ausrichtung der Sonde auf ihre Ziele weise einen Defekt auf, teilte die Nasa am Mittwoch auf ihrer Website mit. Die Mission ist damit gefährdet, da die Daten, die "Kepler" derzeit sammeln kann, schlicht und einfach nicht mehr genau genug sind.

Keine Reserven mehr

Das Problem sei nach einer Serie von Tests entdeckt worden, berichtet die Nasa. Konkret funktioniere eines der vier sogenannten Drallräder nicht mehr, die das Teleskop in Position hielten. Schon vor einem Jahr war eines ausgefallen, nun gibt es aber keine Reserven mehr. Die Missionsleiter hatten die Sonde für mehrere Tage gestoppt, damit sich das Schmiermittel besser verteilen konnte. Kurzzeitig schien es auch so, als ob "Kepler" seine Probleme überwunden hatte. Jetzt lässt sich das Drallrad aber überhaupt nicht mehr ausrichten.

Das Weltraumteleskop, das bereits mehrere Aufsehen erregende Entdeckungen gemacht hat, könnte noch mit den beiden verbliebenen Rädern und den Steuerdüsen ausgerichtet werden. Allerdings ist damit die Präzision der Messungen nicht mehr gegeben. Und durch den Düseneinsatz wird der Treibstoff schneller aufgebraucht als geplant. Derzeit hält die Nasa "Kepler" in einer Art Ruhezustand, bis sie eine Möglichkeit gefunden hat, das lädierte Teleskop anderweitig einzusetzen. Das könnte aber noch Monate dauern.

2700 Entdeckungen seit März 2009

"Kepler" war im März 2009 auf die Suche nach "erdähnlichen" Planeten gestartet. Es hat seitdem laut Nasa bereits mehr als 2700 Planetenkandidaten bei anderen Sternen aufgespürt. Die Behörde hatte im vergangenen Jahr angekündigt, die Mission bis September 2016 laufen zu lassen. Sie hatte ihre Entscheidung mit der Erfolgsgeschichte des in der Erdumlaufbahn kreisenden Teleskops begründet.

(APA/dpa/Red.)

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