Eine globale Glücksdatenbank

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Die World Database of Happiness ist die weltweit größte Datensammlung zum Thema Glück. Aufgebaut hat sie der niederländische Glücksforscher Ruut Veenhoven.

Er sammelt, was andere vor ihm sammelten: Ruut Veenhoven, emeritierter Professor für die sozialen Bedingungen des menschlichen Glücks an der Erasmus Universität in Rotterdam, hat es sich zum Lebenswerk gemacht, das Glück der Menschen zu analysieren. Dazu hat er mit der World Database of Happiness die größte Meta-Datenbank der Welt geschaffen.

„Metaanalysen sind Analysen, die sich auf vorhandene Studien beziehen. Nur so ist es möglich, das Thema Glück global zu erfassen“, sagt der Glücksforscher, der als Pionier in seinem Bereich gilt. Aktuell finden sich 20.000 Fakten in der Datenbank. Aus mehr als 150 Ländern gibt es Werte, die verglichen werden können, auch Langzeitvergleiche sind möglich. Begonnen hat Veenhoven die Datensammlung bereits in den 1970er-Jahren. „Da gab es noch nicht viel Forschung. Damals konnte ich die Daten noch auf Karten schreiben und einfach sammeln“, sagt er. In den 1980er-Jahren publizierte er das erste Buch, in den 1990er-Jahren zehn weitere. Dann folgte die elektronische Datenbank als erstes und bis heute weltweit größtes elektronisches Ergebnisarchiv zum Thema Glück.

Zwei Arten von Fakten

Im Wesentlichen finden sich zwei Arten von Fakten in der Datenbank: erstens Verteilungsergebnisse, in denen der Nutzer nachschauen kann, wie glücklich Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort sind. Also etwa: Wie viele Österreicher sind glücklich, weniger glücklich oder unglücklich? In den Korrelationsergebnissen sind zweitens Zusammenhänge abgebildet: etwa Assoziationen zu Glück und Gesundheit oder Glück und Geld.

Damit die Daten für Analysen nutzbar sind, müssen sie beim Einpflegen standardisiert, also eindeutig beschrieben werden. „Das ist in den Sozialwissenschaften oftmals schwierig, weil es viele unterschiedliche Bezeichnungen gibt“, sagt Veenhoven. Die Forscher haben daher eine Standardterminologie entwickelt. „Denn erst dann kann man zwischen den Ländern und über die Zeit vergleichen.“

Der Wissenschaftler ist zwar bereits im Ruhestand, die Datenbank betreibt er aber weiter. Sie ist für Interessierte frei zugänglich. (gral)

www.worlddatabaseofhappiness.eur.nl

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.08.2014)

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