Heimische Schüler siegreich bei EU-Wettbewerb

Young Scientists. Schüler aus Salzburg und Mödling traten mit ihren Jugend-Innovativ-Projekten beim internationalen Forscherwettbewerb an: Sie überzeugten mit Sehnentherapien und Helikopterwellenprüfständen.

Die Europäische Kommission veranstaltet jährlich einen Wettbewerb für Nachwuchswissenschaftler: den European Union Contest for Young Scientists, der dieses Jahr in Mailand stattfand. Insgesamt beteiligten sich heuer 169 Schüler aus 39 Ländern. Die Jugendlichen präsentierten in elf Wettbewerbsdisziplinen 103 Projekte, die dann eine internationale Expertenjury bewertete. Dabei überzeugten das Projekt der HTL Salzburg und jenes der HTL Mödling.

Die Schüler Michael Bayrhammer und Florian Thaller der Gesundheits- und Biomedizinischen Technik an der HTL Salzburg entwickelten die Software und die Konstruktion, die eine Kultivierung von Rattensehnen in vitro – also außerhalb des Körpers – ermöglicht. Damit sollen Mediziner das Wachstumsverhalten von Sehnen besser verstehen können und in der Folge Menschen mit Sehnenverletzungen eine angemessene Therapie gewähren. Letztendlich entwickelten die Schüler ein System, das den Prozess der Einspannung von Sehnen in einem Bioreaktor wesentlich beschleunigt. Die Jury war von diesem „Tendon Tissue Engineering“-Projekt überzeugt. Die Salzburger erreichten in der Hauptkategorie unter allen Einreichungen den zweiten Platz und gewannen zudem den mit 2000 Euro dotierten Host-Award des Italian Institute of Technology (IIT).

Ebenfalls einen Host-Award gab es für die HTL Mödling für das Projekt „Fatigue Limit Test Stand“. Die Schüler aus Niederösterreich entwickelten einen vollautomatischen Prüfstand für die Heckantriebswellen von Helikoptern. Mit ihrer Konstruktion wird die Festigkeit und die Torsionssteifigkeit, also der Widerstand eines Körpers bei einer Drehung, gemessen. Dem HTL-Team gelang es, den Energieverbrauch eines solchen Prüfstandes von 100 Prozent auf ein Prozent zu senken und die Dauer des Prüfvorgangs auf ein Drittel zu reduzieren. Die Schüler Lorenz Sauertopf und Stefan Fuchs arbeiteten zwei Jahre lang daran.

Beide Projekte gewannen zuvor den österreichischen Jugend-Innovativ-Schülerwettbewerb in den Kategorien Science (HTL Salzburg) und Engineering (HTL Mödling). Diese werden jährlich von den Bundesministerien für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie für Bildung und Frauen vergeben. (por)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.09.2015)

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