Den Zähnen von T. rex hielt kein Knochen stand

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Symbolbild. (c) imago/AFLO (Yoshio Tsunoda)
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Mit gewaltiger Bisskraft verschafften diese Saurier sich Zugang zu Knochen und, vor allem, deren Mark.

Dass Tyrannosaurus rex auch Knochen nicht verschmähte, weiß man schon von seinen Koprolithen – versteinerten Kotstücken –, sie sind voll mit halb verdauten Knochen. Die stammten auch von großer Beute, Triceratops etwa, die wurden neun Meter lang und zwölf Tonnen schwer, ein völlig zerfetztes Skelett hat 80 Bissspuren von T. rex.

Eine solche Ernährung ist höchst ungewöhnlich, man kennt sie nur von Säugetieren, Wölfe und Hyänen haben spezialisierte Beißwerkzeuge; und manche Geier wissen sich zu helfen: Sie lassen Knochen aus großer Höhe auf Gestein fallen und zerschellen. Aber Echsen schaffen das Zermalmen von Knochen für gewöhnlich nicht, nicht einmal Krokodile bzw. Alligatoren – alte Verwandte der Saurier – schaffen es, obwohl sie enorme Beißkräfte haben, ihr Maul ist insgesamt nicht dafür gebaut.

Das von T. rex war es, Paul Gignac (Oklahoma State University) hat es bzw. sie erkundet, die „Biomechanik hinter der extremen Knochenfresserei bei Tyrannosaurus rex“, so heißt seine Publikation in Scientific Reports (17. 5.): Die – bis zu 30 Zentimeter langen – Zähne des Zwölf-Meter-Giganten donnerten mit einer Wucht von fast vier Tonnen auf die Beute nieder und bauten einen Druck von mehr als 30 Tonnen pro Quadratzentimeter auf. Dieser Presslufthammer machte Nahrung zugänglich, die andere Räuber nicht erschließen konnten. Möglicherweise wurde er zum Kompensieren der kurzen Arme entwickelt: Festhalten konnte T. rex nichts, er musste rasch töten, vor allem Beute, die kaum kleiner war als er selbst. (jl)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.05.2017)

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