Zur Sonne! Was Parker sah, soll Parker klären

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Die erste Nasa-Mission zu unserem Zentralgestirn trägt den Namen des Entdeckers des Sonnenwindes.

Als der 31-jährige Astrophysiker Eugene Parker 1958 publizieren wollte, dass die Sonne nicht nur Licht emittiert, sondern auch geladene Teilchen, die er Sonnenwind nannte, brachte er die Arbeit erst im zweiten Anlauf im Astrophysical Journal unter, zu fremd war die Idee: Der Raum zwischen der Sonne und den Planeten galt als leer. Fast 60 Jahre später ist längst nicht nur klar, dass der Sonnenwind existiert, er hat sich als bedrohlich für Radar und Telekommunikation auf der Erde und für Satelliten im All erwiesen, all sie unterliegen seinen Launen und dem damit gemachten „Weltraumwetter“.

Man möchte es gern besser prognostizieren können, aber man hat noch nicht einmal verstanden, wie der Sonnenwind zum Blasen bis Toben gebracht wird, man weiß nur, dass dabei ganz entscheidend die Korona der Sonne mitspielt, das ist die äußerste Schicht der Atmosphäre der Sonne, bei Finsternissen zeigt sie sich als Ring. In ihr herrschen rätselhafte Gesetze – obwohl weniger dicht als die Sonne selbst hat sie höhere Temperaturen, 500.000Grad Celsius gegenüber 5000. Wie das zugeht und den Sonnenwind treibt, soll eine Nasa-Sonde erkunden, die in einem Jahr startet und auf 6,2 Millionen Kilometer an sie herankommen soll, dort herrschen 1377Grad Celsius, ein Schild aus Kohlefaser soll sie abschirmen.

Die Sonde hatte bis Mittwoch den unspektakulären Namen Solar Probe Plus, dann taufte man sie um: auf Parker. Der Namensgeber, fast 90 und noch aktiv, zeigte sich „sehr geehrt“. (jl)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.06.2017)

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