Mönchsreise: Eine Grand Tour, Vesuvausbruch inklusive

„Wir glaubten uns in eine andere Welt versetzt“ – Bericht zweier Salzburger Mönche aus Rom und Neapel (Bild) in den Jahren 1804 bis 1806.
„Wir glaubten uns in eine andere Welt versetzt“ – Bericht zweier Salzburger Mönche aus Rom und Neapel (Bild) in den Jahren 1804 bis 1806.(c) AKG-Images/picturedesk.com
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Die Salzburger Abtei St. Peter entsandte zwei Mitbrüder nach Rom: In Briefen und Tagebüchern berichten sie über die diplomatische Mission, ihre Universitätsstudien und den Kulturauftrag in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts.

„Schaudernd war dieser Schritt.“ Albert Nagnzaun, Benediktinermönch der Abtei St. Peter in Salzburg, schreibt an seinen Abt, Dominikus Hagenauer, wie er sich „in den Krater hineinwagte“. „Und der herrliche Anblick dieses seltenen Theaters lohnt die große Mühe, welche die Besteigung dieses Feuerberges notwendig macht.“ Der Feuerberg mitsamt seinen „Rauchsäulen und Schwefeldämpfen“, das war der Vesuv, der nur sieben Tage nach dieser Erkundung, am 15. Oktober 1805 um ein Uhr in der Nacht, mit einer feurigen Eruption aktiv wurde.

Nagnzaun und sein Benediktinerbruder Alois Stubhahn wurden von 1804 bis 1806 von ihrem Abt zu einer Dienst- und Erkundungsreise nach Rom entsandt. Diese Jahre waren für Salzburg eine ereignisreiche, von politischen Umwälzungen geprägte Epoche. 1803 wurde – bedingt durch die napoleonischen Kriege – im Zuge einer neuen Verfassung des Deutschen Reiches das geistliche Fürsterzbistum aufgelöst und in ein weltliches Kurfürstentum unter der Herrschaft einer Nebenlinie der Habsburger umgewandelt. Von 1805 bis 1809 kam Salzburg zu Österreich, 1810 aber zu Bayern und erst 1816 (nach dem Wiener Kongress) endgültig zu Österreich.

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