37 Prozent der Österreicher haben Allergie

Das steigert das Asthma-Risiko, gerade bei Kindern.

„Die Lunge ist ein ,Umweltorgan‘“ – und damit allen Umwelteinflüssen unmittelbar ausgesetzt, sagt die Wiener Lungenfachärztin Sylvia Hartl. Sie leitet die größte österreichische Langzeitstudie zur Gesundheitssituation der Bevölkerung. Dabei wurden – und werden – 11.428 Personen im Alter zwischen sechs und 80 Jahren aus Wien und Niederösterreich regelmäßig untersucht. Aktuelle Ergebnisse präsentierte Hartl vergangene Woche.

Demnach treten Allergien in Österreich sehr häufig auf, nämlich bei 37 Prozent aller per Hauttest Untersuchten. Damit hat die Häufigkeit von Allergien seit 2012 um 13 Prozent zugenommen. Und das Vorliegen einer Allergie erhöhe das Risiko, Asthma zu entwickeln, so Hartl. „Kinder und Jugendliche sind – nämlich zu zwölf Prozent – stärker als ältere Menschen – zu 4,5 Prozent – von obstruktiven Atemwegserkrankungen (wie Asthma, Anm.) betroffen.“

Bisher habe man gedacht, dass dies wenig Bedeutung für die Zukunft des Kindes oder Jugendlichen habe. Andere Langzeitstudien weisen nun aber darauf hin, dass eine frühe Lungenerkrankung ein Wegbereiter für spätere chronische Lungenerkrankungen ist. Die Sensibilisierungen gegen Allergene sei dabei nur eine Risikoquelle.

Pollen und Ozon belastend

Längere Hitzeperioden führen zu gesteigerten Pollenkonzentrationen; an heißeren Tagen sind auch Ozon- und Feinstaubbelastungen höher. Angesichts des Klimawandels will die Studie deshalb Daten über Umweltschadstoffe mit den Gesundheitsdaten in Bezug setzen. Dies sei laut Hartl wichtig, um die Umwelteinflüsse auf die heterogene Bevölkerung untersuchen zu können. „Dadurch können Risikoprofile erstellt und geeignete präventive Ansätze für die Zukunft ausgearbeitet werden.“ (APA/trick)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.10.2017)

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