Evolution mit viel Mutation

Je mehr Mutationen wirken, umso freier ist Entwicklung.

Laborversuche zur Evolution von Lebewesen konzentrieren sich meist auf einzelne Mutationen im Genom. Forscher des Institute of Science and Technology (IST) Austria testeten, was passiert, wenn man in einem E.coli-Bakterium Gene für zwei Proteine gleichzeitig mutiert. Sie waren überrascht, dass in dem Test eins plus eins nicht zwei ergab, sondern drei oder null.

Die Veränderungen, die nach Mutationen an zwei Stellen auftreten, waren also nicht die Summe der einzelnen Veränderungen. Wenn ein Protein und seine Bindungsstelle gleichzeitig mutierten, öffneten sich vielmehr ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten.

„Das System evolvierte freier“, sagt Mato Lagator über die Studie, die im Journal „eLife“ erschienen ist. Anscheinend beeinflussen sich Genmutationen – und ihre Wirkung auf das Aussehen des Lebewesens – gegenseitig. (APA/vers)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.12.2017)

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