Wie Gedächtnistricks aus dem Mittelalter noch heute funktionieren

Methoden für ein besseres Erinnerungsvermögen: Anleitung im Codex 177 aus der Stiftsbibliothek Melk.
Methoden für ein besseres Erinnerungsvermögen: Anleitung im Codex 177 aus der Stiftsbibliothek Melk.(c) Stiftsbibliothek Melk
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Im Humanismus unterrichteten Lehrer zu Gedächtnistechniken. Mit speziellen Tricks kann man – auch heute noch – gespeichertes Wissen abrufen.

Unterwegs im virtuellen Wohnzimmer. Jeder Kasten, jedes Fenster erhält seine Bestimmung. Ebenso jede Lade, jedes Fach in der Kommode. „Man entwirft ein vertrautes Gebäude und belegt bekannte Plätze mit einem Bild“, sagt die Germanistin Angelika Kemper.

Die virtuelle Welt spielt sich hier nicht im Internet, sondern im Gehirn eines Menschen ab. Angelika Kemper untersucht an der Universität Klagenfurt im Forschungsprojekt „Documenta mnemonica. Zentrale Gedächtnislehren des Spätmittelalters“ eine ganze Reihe von Traktaten, die – vorwiegend in lateinischer Sprache – Anleitungen für die Steigerung der Merkfähigkeit liefern. Die Abhandlungen für die sogenannte Ars memorativa, die Gedächtniskunst, wurden meist für Lehrende geschrieben, manchmal waren sie im Stil einer Geheimlehre verfasst. „Zum Teil enthielten sie magische Vorzeichen, etwa Buchstabenkombinationen“, so Kemper, „das reichte in den Bereich der Magie hinein.“

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