Medizin

Atemlos im Babybett

Kleine Kinder sind öfter mit ihrer Mutter zusammen und daher besonders exponiert, wenn diese raucht.
Kleine Kinder sind öfter mit ihrer Mutter zusammen und daher besonders exponiert, wenn diese raucht.(c) REUTERS (Radu Sigheti)
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Warum leiden vor allem kleine Kinder unter feinen Schadstoffpartikeln in der Luft? Neue Daten aus Wien zeigen, wie sehr sich Passivrauchen auf die Lungengesundheit auswirkt: Die Symptome sind bei ihnen häufiger und schwerer.

Allein im Wiener Wilhelminenspital werden jedes Jahr rund 100 Kinder mit einer durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) hervorgerufenen Bronchiolitis aufgenommen. „Das ist die häufigste schwere Lungenerkrankung bei Kindern im ersten Lebensjahr, nicht nur bei uns, sondern in allen Industrienationen“, erklärt Thomas Frischer, Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde. Die kleinen Patienten bekommen kaum mehr Luft, wollen nicht mehr essen. Sie müssen häufig auf der Intensivstation aufgenommen werden. Behandlung gibt es keine. „Wir geben den Kindern Sauerstoff, pflegen sie und tun alles dafür, dass sie sich rasch erholen“, sagt Frischer.

Das Interesse herauszufinden, was den Krankheitsverlauf – positiv wie negativ – beeinflusst, ist daher groß. „Wir haben uns gefragt, ob Kinder, die Rauch ausgesetzt sind, einen schwereren Verlauf zeigen“, erläutert der Mediziner. Ob die Eltern rauchen, wurde zwar bereits bisher in Fragebögen erhoben, man ging von einem Zusammenhang aus. Der ebenfalls auf Lungenkrankheiten bei Kindern spezialisierte Assistenzarzt Clemens Mädel präsentierte nun gestern, Freitag, auf der 40. Jahrestagung für Pädiatrische Pneumologie in Wien den ersten tatsächlichen Beleg dafür.

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