Kommen doch bald Klone?

Das blieb von der Ikone des Klonens: Nach Dollys frühem Tod – sie musste mit 7,5 Jahren eingeschläfert werden – wurde eine Totenmaske verfertigt.
Das blieb von der Ikone des Klonens: Nach Dollys frühem Tod – sie musste mit 7,5 Jahren eingeschläfert werden – wurde eine Totenmaske verfertigt.(c) Manfred Werner/Wikimedia
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Forscher haben einen völlig neuen Weg zum Herstellen genetischer Kopien geöffnet: Sie erzeugten – ohne Eizellen und Sperma – Embryos. Von Mäusen.

Als am 5. Juli 1996 das Schaf Dolly das Licht der Welt erblickte – in einem High-Tech-Stall im schottischen Roslin, unweit der dortigen Kathedrale, in der der Heilige Gral verborgen sein soll –, gingen die Hoffnungen und Ängste hoch, man werde bald auch Menschen auf diese Weise ziehen können, als genetische Kopien: Klone. Der erste unter den Säugetieren war Dolly, zustande gebracht durch somatischen Kerntransfer: Dabei wird einer Körperzelle der Kern entnommen – in ihm sitzt der Großteil der DNA – und in eine Eizelle übertragen, deren eigener entfernt worden ist. Diese Eizelle wird zum Reifen gebracht und von einer Leihmutter ausgetragen.

Einige Reproduktionsbiologen und eine Sekte – mit vielen jungen Frauen, das Verfahren ist wenig effizient, es braucht viele Eizellen – gingen bei Menschen ans Werk, geworden ist daraus, soweit man weiß, nichts. Zwar ist das Klonen heute bei über 20 Säugetierarten Routine, bei Rindern etwa, aber auch bei Hunden, deren reiche Herrchen ihre besten Freunde nach deren Tod auferstehen lassen. Aber bei Primaten – zu ihnen gehören wir – waren die Hürden zu groß. Waren: Ende Januar meldete eine Gruppe um Mu-Ming Poo (Shanghai) Erfolg. Zwei Makaken-Affen waren nach der Dolly-Methode erzeugt worden, gebraucht hatte es 127 Versuche bzw. Eizellen (Cell, 172, S. 881): „Technisch gibt es nun keine Grenze mehr zum Klonen von Menschen“, erklärte Poo, „die Barriere ist überwunden.“ Aber seine Gruppe werde sich auf Affen beschränken, die für Forschungszwecke gebraucht werden.

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