Lichtblicke ins Innere des Auges

(c) Getty Images for Rebekka Ruetz (Joern Pollex)
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An der Med-Uni Wien entwickeln Physiker Technologien der optischen Bildgebung weiter. Mit diesen sollen sich Augenerkrankungen, aber auch Gefäßveränderungen besser erkennen und gezielter behandeln lassen.

Das Prinzip klingt fantastisch – und ist bereits im Einsatz. Ein Patient setzt sich vor das Gerät, ein Lichtstrahl rastert ein bis zwei Sekunden lang seine Netzhaut und den Augenhintergrund ab, und schon erscheint am Monitor ein dreidimensionales Bild. Dieses erleichtert dem Arzt die Diagnose und ermöglicht eine zielgerichtete Behandlung der Erkrankung. „Die hohe Strukturauflösung der optischen Kohärenztomografie reicht an die der Mikroskopie heran“, erklärt der an der Med-Uni Wien tätige Physiker Rainer Leitgeb.

Der Patient spürt von alldem nichts, er sieht nur für einen Augenblick das Licht – und oft nicht einmal mehr das: „Neue Geräte arbeiten mit nicht sichtbarem Licht im nahen Infrarotbereich. Da zeigt dem Patienten ein Fixierlämpchen lediglich, wo er hinschauen muss“, so Leitgeb, der am Freitag bei den Alpbacher Technologiegesprächen über Strategien der digitalen Bildgebung in der Medizin sprach.

Mit den so entstandenen Bildern lassen sich krankhafte Veränderungen tief im Auge, etwa altersbedingte Makuladegeneration, früh feststellen und bewerten – ganz ohne gespritztem Kontrastmittel oder schädlichen Röntgenstrahlen, die ohnehin nur ein zweidimensionales Bild liefern. Außerdem können die Mediziner die Therapie an den Bedürfnissen des Einzelnen ausrichten – Stichwort maßgeschneiderte Medizin – und den Erfolg der Therapie über das bildgebende Verfahren beobachten.

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