Wie kleine Bewegungen durch das Zusammenspiel von Politik, (sozialen) Medien und Technik Symbolkraft erhalten.
Gesenkte Köpfe und in die Luft gestreckte geballte Fäuste – mit diesen Gesten protestierten die beiden US-amerikanischen Sprinter Tommie Smith und John Carlos 1968 gegen die Ungleichbehandlung von Schwarzen. Sie standen dabei auf einem olympischen Siegespodest in Mexiko-Stadt. Das Bild ihres stillen Protests fand seinen Weg auf eine Vielzahl von Zeitungstitelseiten.
Erhobene Fäuste am Podest
Die politische Geste – die Faust wurde als Referenz auf die revolutionäre Black-Panther-Widerstandsbewegung gelesen – während einer apolitischen Veranstaltung hatte für die beiden schwerwiegende Konsequenzen. Sie wurden erst vom Publikum ausgebuht und dann auf Druck des damaligen IOC-Präsidenten aus der Mannschaft entfernt. In der Sportszene waren Smith und Carlos jahrelang mehrheitlich geächtet.