Alarm um unsere Regenwürmer

Wichtig für die Humusbildung und unentbehrlich als Nahrung für die Vogelwelt: die Vielfalt der Regenwürmer.
Wichtig für die Humusbildung und unentbehrlich als Nahrung für die Vogelwelt: die Vielfalt der Regenwürmer.(c) Silas Stein / dpa / picturedesk. (Silas Stein)
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Zoologie. Der massive Einsatz von Pestiziden ist nicht nur einer der Gründe für das Bienensterben, sondern hat auch gravierende Auswirkungen auf die Böden und ihre Bewohner.

Johann Zaller spricht von einem „ausgeklügelten System“, wenn er die Abläufe auf dem Planeten Erde beschreibt. „Wir vergessen, dass sich die Natur über Jahrmillionen eingespielt hat, dass Schädlinge auf natürliche Weise dezimiert werden.“ Der Professor am Institut für Zoologie der Bodenkultur-Uni in Wien verweist auf die „Pestizidkeule“, die seit Jahrzehnten die Landwirtschaft aus dem Gleichgewicht bringt. Durch das Abtöten der Schädlinge werden die Ernteerträge zwar gesichert und gesteigert, gleichzeitig nimmt man aber – etwa bezüglich des Insektensterbens oder des rasanten Rückgangs der Vogelpopulation – einen vehementen Eingriff in die Natur in Kauf.

Seit fünf Jahren spürt Johann Zaller mit seinem Forschungsteam und zuletzt auch zwei Förderperioden des Ministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus den unterschiedlichen Beeinträchtigungen der Umwelt durch Pestizide nach. Das Bienensterben ist schon lang ein Thema, zum Schutz der Honigbiene wurde das Ausbringen von drei Neonicotinoiden 2013 von der EU ausgesetzt und ab 2019 im Freiland ganz verboten. Weil eben Neonicotinoide das Nervensystem der Honigbiene beeinträchtigen, sie ihren Orientierungssinn verliert und nicht mehr zum Bienenstock zurückfindet. Zaller geht einen Schritt weiter und weist in zahlreichen Feldstudien die gravierenden Nebenwirkungen der Unkrautvernichtungsmittel auf Bodenorganismen nach.

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