Brütende Graugänse und Omas Rezepte

Ab April wird für den Citizen Science Award geforscht.

Wer glaubt, um Wissenschaft betreiben zu können, muss man Akademiker und an einem Forschungsinstitut beschäftigt sein, hat weit gefehlt. Seit Langem werden Bürgerinnen und Bürger für die sogenannte Citizen Science in wissenschaftliche Arbeiten eingebunden, in Österreich betreibt die ZAMG schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts diese Forschungsmethode. Auch heuer ist die Mitarbeit der Allgemeinheit gefragt und wird zum fünften Mal in Folge vom Wissenschaftsministerium und dem Österreichischen Austauschdienst mit Geld- und Sachpreisen belohnt.

Breite Palette an Themen

Besonders Schulklassen werden dazu aufgefordert, an einem der sieben Projekte teilzunehmen, doch auch (erwachsene) Einzelpersonen können mitmachen. Die Palette an Themen reicht dieses Jahr von naturwissenschaftlichen über historische bis hin zu soziologischen Projekten.

Tierfreunde sollen die Nester von Schwalben im Bezirk Tulln zählen oder Videoaufnahmen über das Brutverhalten von Graugänsen bewerten. Wer sich für den Umweltschutz engagieren möchte, dokumentiert in der Natur gefundenen Müll, Hobbyhistoriker sind aufgefordert, alte Dokumente zum Thema „Essen“, wie etwa die Rezepte der Großmutter, zu sammeln. Weitere Projekte suchen die schönsten Plätze Wiens, nehmen die Wirkung von Heimatbildern unter die Lupe und erforschen die verschriftlichte Sprache im öffentlichen Raum.

Ab dem 1. April können Interessierte an den Forschungsprojekten teilnehmen, ihre Beiträge werden bis zum Ende des Schuljahrs am 5. Juli gesammelt. Die engagiertesten Hobbyforscher werden am 19. November 2019 an der Uni Wien in einer feierlichen Zeremonie ausgezeichnet. (däu)

Informationen:www.zentrumfuercitizenscience.at/de/award

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.03.2019)

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