Auf dem Pulverfass

Der Ausbruch des Eyjafjallajökull in Island war relativ klein, aber er legte 2010 den Flugverkehr über Europa eine Woche lang lahm.
Der Ausbruch des Eyjafjallajökull in Island war relativ klein, aber er legte 2010 den Flugverkehr über Europa eine Woche lang lahm.(c) Getty Images (NordicPhotos)
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Irgendwann wird der größte Schrecken ausbrechen, der eines Supervulkans. Forscher warnen, mehr können sie nicht tun.

Als anno 79 der pyroklastische Strom, eine kochende Mischung aus Gas und Gestein mit über tausend Grad, an den Flanken des Vesuv hinunterfuhr, wurden viele Anrainer erstickt, andere erdrückt, und wieder andere, die in Herculaneum in Bootshäusern Zuflucht gesucht hatten, gerieten in solche Hitze, dass ihr Blut verdampfte und die Knochen barsten. Das zeigt sich heute noch an Fragmenten von Schädeln, die mit dunkelroten Flecken übersät sind. Sie stammen vom Eisen im Hämoglobin, Pierpaolo Petrone (Neapel) hat es erhoben (PLoS One 13:e0203210).

Das ist das neueste Detail einer Katastrophe, die geschätzte 5000 Menschen das Leben kostete; damals lebten 100.000 in der Region um Neapel, heute sind es 4,4 Millionen. Noch dramatischer wuchsen bedrohte Städte wie Mexico City, Manila oder Teheran, 70 Kilometer entfernt brach dort um 5350 v. Chr. der 5604 Meter hohe Damawand aus, mit einer Stärke wie später der Vesuv: 7 auf dem VEI, dem Volcanic Explosivity Index, der 1982 von Chris Newhall, Stephen Self und Alan Robock entwickelt wurde. Im Vorjahr mahnten die drei, auf den nächsten Vulkanausbruch dieser Stärke sei die Welt nicht vorbereitet: „Eine VEI-7-Eruption könnte eine Großstadt auslöschen, der pyroklastische Strom kann 20, 30, ja 100 Kilometer in alle Richtungen gehen“, mit bis zu 700 km/h (Geosphere 14, 2).

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