Neuer Biodiversitätsrat warnt vor Folgen des Artensterbens

Schutz für Arten und Lebensraum.

Dass der Klimawandel nicht zu Fake News zählt, ist inzwischen den meisten Menschen klar geworden. Eine mit ihm verwobene Bedrohung für unser globales Ökosystem hat noch nicht diese Aufmerksamkeit bekommen: das Artensterben. Um das Ausmaß und die Auswirkungen der Verluste von Artenvielfalt und Lebensräumen in der Öffentlichkeit und Politik bewusst zu machen, wurde nun der österreichische Biodiversitätsrat gegründet – ein Zusammenschluss von 23 Experten aus 15 heimischen Institutionen.

„Beängstigend ist die Geschwindigkeit des Artensterbens in Österreich: Wenn sich nichts ändert, werden viele Arten sowie wichtige Ökosysteme bereits in den nächsten Jahrzehnten verschwunden sein – teilweise noch, bevor wir sie überhaupt erforschen konnten“, warnt der Ökologe Franz Essl (Uni Wien), der mit Christian Sturmbauer (Zoologe, Uni Graz) und Alice Vadrot (Politikwissenschaftlerin, Uni Wien) das Leitungsteam bildet.

Ein Beispiel der „dramatischen Folgen“ des Verlusts der Biodiversität sind etwa Ausfälle in der Lebensmittelproduktion, wenn es nicht mehr genug Bestäuber gibt. Der Biodiversitätsrat fordert nun ambitionierte Maßnahmen gegen die Folgen der Landnutzung, Bodenversiegelung und der intensiven Land- und Forstwirtschaft.

Zum Schluss aber eine gute Nachricht aus der heimischen Biodiversität: Eine Hummelart, die in Österreich als ausgestorben galt, wurde Ende August in Kötschach, Kärnten, von einem Hobbyforscher nachgewiesen. Passenderweise ist ihr wissenschaftlicher Name Bombus inexspectatus, die „unerwartete Hummel“: Denn mit dieser Sichtung hatte niemand mehr gerechnet. (APA/vers)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.09.2019)

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