Lauschangriff auf die kleine Kibali

Das Elefantenmädchen wurde im Juli geboren: Ihre Lautäußerungen werden täglich von Mikrofonen registriert.
Das Elefantenmädchen wurde im Juli geboren: Ihre Lautäußerungen werden täglich von Mikrofonen registriert.APA/DANIEL ZUPANC
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Das Elefantenbaby Kibali im Tiergarten Schönbrunn gibt immer mehr Laute ab, die auch jenen der Mutter ähneln. Ihre Erforschung ist wichtig, um das Leben von Afrikanischen Elefanten in freier Wildbahn zu verstehen.

Keinem menschlichen Neugeborenen wird in Österreich so viel mediale Aufmerksamkeit entgegengebracht wie den Tierbabys im Schönbrunner Zoo. Der größte kleine Star ist derzeit Kibali: Das Elefantenmädchen wurde am 14. Juli geboren, seine Mutter ist die 27-jährige Elefantenkuh Numbi, die seit 2009 in Schönbrunn lebt. Seit dem Tag ihrer Geburt wird Kibali aber nicht nur von den Medien begleitet, sondern auch von der Wissenschaft. Denn die Elefantenforscher der Uni Wien ließen sich diese Chance nicht entgehen, die Kommunikation des Neugeborenen mit seiner Mutter in den ersten Lebenswochen bis hin zum ersten Geburtstag zu untersuchen.

Der Masterstudent Christopher Gorofsky beobachtet fast täglich das Verhalten der Tiere. Dabei nimmt er mit Spezialmikrofonen, die auch den für Elefanten wichtigen Infraschallbereich unter 20 Hertz registrieren, die Kommunikation von Mutter und Kind auf. Am Anfang gab Kibali kaum Laute von sich. Bald aber hörte der Forscher eine Art Grunzen, wenn das Baby bei der Mutter trinken wollte. Inzwischen nimmt die Kommunikation und die Vielfalt der Laute zu, und auch die Mutter hat ihr Verhalten schon angepasst: War sie anfangs noch übervorsichtig im Beschützen des Babys, ist sie nach zwei Monaten schon entspannter, „eigentlich wie jede Mama“, sagt Angela Stöger-Horwath, die die Forschergruppe am Department für Kognitionsbiologie leitet und selbst zwei Kinder hat.

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