Forscher: Menschheit könnte in 100 Jahren aussterben

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Ein prominenter australischer Wissenschafter sieht schwarz für den Homo sapiens. Als Grund sieht er die Bevölkerungsexplosion, unkontrollierten Konsum und den von Menschen veränderte Klima.

"Homo sapiens wird aussterben, vielleicht innerhalb von 100 Jahren." Diese düstere Prognose zur Zukunft der Menschheit gab der prominente australische Wissenschafter und Mikrobiologe Frank Fenner (95) diese Woche gegenüber der Zeitung "The Australian" ab. Wie die Mailänder Tageszeitung "Corriere della sera" am Sonntag in ihrer Internetausgabe weiter berichtete, macht Fenner dafür "Bevölkerungsexplosion und unkontrollierten Konsum" verantwortlich.

Menschen und Tiere betroffen

Fenner ist in Australien eine Art Nationalheld. Durch Einsatz des Myxoma-Virus konnte er in den 50er Jahren die Kaninchenplage auf dem fünften Kontinent besiegen. In den 60er Jahren war er führend an der globalen Ausrottung der Pocken beteiligt. Seiner Ansicht nach droht nicht nur der Menschheit, sondern auch zahlreichen Tierarten die Auslöschung. Die Entwicklung sei bereits unumkehrbar, es könnte bereits zu spät sein, um Abhilfe zu schaffen.

Katastrophaler Klimawandel

Zwar würden die Menschen bereits etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen versuchen, räumte Fenner ein. Vieles würde aber weiterhin auf die lange Bank geschoben. Der Eintritt der Menschheit ins "Anthropozän" - in der die menschliche Aktivität das Klima beeinflusst - sei vergleichbar mit globalen Katastrophen wie Eiszeiten oder Kometeneinschlägen.

Selbes Schicksal wie Osterinseln

Der Menschheit drohe das selbe Schicksal wie seinerzeit den Bewohnern der Osterinseln, so Fenner. Die Eingeborenen hatten durch die rücksichtlose Abholzung des Waldes ihre einst blühende Insel in eine Ödnis verwandelt. Die globalen Klimaveränderungen stünden noch am Anfang, es gebe aber jetzt schon beträchtliche Veränderungen in der Atmosphäre. Nun drohe der menschlichen Rasse das Schicksal vieler anderer Spezies, die im Laufe der Erdgeschichte ausgestorben sind.

Hoffnung auf Veränderung

Zahlreiche andere Wissenschafter teilen aber nicht den Pessimismus Fenners. Sein Freund und Kollege, der Immunologe Stephen Boyden, etwa meint: "Frank könnte durchaus Recht haben. Aber viele von uns haben immer noch die Hoffnung, dass die Menschheit sich der Situation bewusst wird und die notwendigen revolutionären Veränderungen einleitet, um die ökologische Nachhaltigkeit herzustellen."

(APA)

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