Forschungsfrage

Wie lässt sich der Todeszeitpunkt feststellen?

(c) Michaela Bruckberger
  • Drucken

Gerichtsmediziner kombinieren eine Vielzahl an Methoden, um herauszufinden, wann und unter welchen Umständen ein Mensch gestorben ist.

Im Sonntagabendkrimi klingt alles ganz einfach. Die Kommissarin fragt den Gerichtsmediziner, wann der Mord passiert sei – und dieser hat innerhalb kurzer Zeit eine konkrete Antwort parat. Die Wirklichkeit sieht anders aus. „Wir werden nie einen konkreten Todeszeitpunkt bestimmen können, sondern immer nur den Zeitraum eingrenzen, wann jemand gestorben ist“, sagt Fabio Monticelli, Leiter der Gerichtsmedizin in Salzburg.

Dazu nutzten die Experten eine Vielzahl an Methoden. Zunächst solche, die in der frühen postmortalen Phase, also maximal 24 bis 36 Stunden nach dem Tod, funktionieren. Dann lassen sich äußerliche Merkmale wie die violetten Leichenflecken beobachten, die sich bilden, weil das Blut der Schwerkraft folgt und absinkt. Sie sind anfangs noch kaum sichtbar und breiten sich nach und nach wolkenförmig aus, bis sie schließlich zusammenfließen. Zudem beginnt der Körper auszukühlen, wenn der Kreislauf aussetzt, und gleicht sich der Umgebungstemperatur an. Abhängig von dieser sowie dem Körpergewicht und der Bekleidung des Toten, lässt sich der ungefähre Todeszeitpunkt errechnen. Ebenso durch Beobachtungen der Totenstarre, bei der die Muskelfasern sich nicht mehr voneinander lösen können, weil der Sauerstoff und damit das Adenosintriphosphat als wichtiger Energieträger in den Zellen fehlt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.