Zerstört Urin von Hunden Hauswände und Mauerwerk?

„An der Oberfläche trocknet die Feuchtigkeit, und die Salze ,blühen‘ aus.“  Karl Deix, TU Wien.
„An der Oberfläche trocknet die Feuchtigkeit, und die Salze ,blühen‘ aus.“ Karl Deix, TU Wien.(c) imago/blickwinkel (imago stock&people)
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Nitrate aus den Ausscheidungen von Tieren sind nur ein kleiner Beitrag von verschiedenen Salzen, die vor allem Gründerzeithäuser angreifen.

Wer durch die Stadt spaziert, sieht oft Hauswände, die abbröckeln, Risse haben oder von unten her wie angesprengt aussehen. Eine Leserin stellte die Frage, ob diese Schäden nur zufällig im unteren Bereich, an der Kante zum Gehsteig, häufiger seien, oder ob da das Äußerln der Hunde eine zerstörerische Rolle spiele. Greift Hundeurin den Sockel von Häusern an?

„Ausscheidungen von Tieren sind nur ein kleiner Teil der Problematik, die vor allem Gründerzeithäuser betrifft“, sagt Karl Deix vom Forschungsbereich für Baustofflehre und Werkstofftechnologie der TU Wien. Durch Fäkalien und Urin entstehen Nitrate (Salze der Salpetersäure), die Ziegelmauerwerke und veralteten Mörtel belasten können. „Eigene Studien dazu gibt es nicht, aber es ist eher unwahrscheinlich, dass Hundeurin das Hauptproblem solcher Häuser ist“, sagt Deix. Denn Gründerzeithäuser, die um 1900 oder davor gebaut wurden, haben eine allgemeine Feuchteproblematik. Das Ziegelmauerwerk reicht, da es kein eigenes Fundament gibt, bis in den Boden hinein.

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