Wie abhängig sind wir von GPS und ähnlichen Systemen?

In vielen Alltagssituationen nutzt man Satellitentechnik.
In vielen Alltagssituationen nutzt man Satellitentechnik.imago images / Nikita
  • Drucken

Die Navigationssatelliten kommen in vielen kritischen Bereichen zum Einsatz, doch ihr Signal ist schwach und lässt sich relativ leicht stören.

In vielen Alltagssituationen nutzt man Satellitentechnik, meist ohne es zu merken. Wer denkt beim Geldabheben oder Lichteinschalten schon an Signale aus dem All? Doch um ein Stromnetz zu betreiben oder eine Finanztransaktion durchzuführen, sind die „globalen Navigationssatellitensysteme“ (GNSS) wie das amerikanische GPS, das russische Glonass oder das europäische Galileo von großer Bedeutung.

Denn die Satelliten erlauben nicht nur eine auf etwa zehn Meter genaue Bestimmung der eigenen Position, sie senden dank der Atomuhren an Bord auch hochpräzise Zeitangaben an die Erde. Und genau die sind für moderne Infrastrukturen, die auf exakter Synchronisation basieren, essenziell, sagt der Psychologe Jürgen Pretsch vom Institut für Soziologie der Uni Graz: „Die Stromnetze sind beispielsweise hochkomplex miteinander verschaltet, die Betreiber müssen europaweit abgleichen, wie viel verbraucht und produziert wird. Wenn die Werte nicht zusammenpassen, bricht so ein System schnell zusammen.“

In Österreich gut aufgestellt

Auch für die Luftfahrt, die Kommunikationsnetze oder das Militär spielen die GNSS eine wichtige Rolle. Das birgt auch gewisse Risken, mahnt Gerald Grossmann, Soziologe mit Schwerpunkt Krisen- und Katastrophenforschung der Uni Graz: „Aufgrund der geringen Signalstärke und weil mehrere globale Systeme gleiche Frequenzbänder verwenden, sind GNSS durch Cyberkriminalität relativ leicht verwundbar.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.