Peter Rosei: Auf dem großen Jahrmarkt der Eitelkeiten

Monoman, korrupt und einsam. So sind die Figuren in Peter Roseis Roman „Karst“. Eine Versuchsanordnung aus der Welt des Neoliberalismus.

Wie in seinen vorigen Romanen spielt Peter Rosei auch in „Karst“personelle Versuchsanordnungen in der neoliberalen Welt durch. In seiner elegant-lakonischen Sprache schält er die Nervenfäden der Beziehungen heraus, hütet sich aber davor, Partei zu ergreifen. Seine Figuren sind monoman, korrupt und einsam, mit Mut und Rücksichtslosigkeit kämpfen sie um ihr falsches Leben.

Die empfindsame Schöne Jana Soukup ist die Tochter eines ehemaligen Hausverwalters und späteren Direktors eines Hotels in Starý Smokovec, einem Kurort in der slowakischen Hohen Tatra. Das Hotel, einst nach Kaiserin Sisi benannt, erfuhr in sozialistischer Zeit eine Umbenennung in Práca, den Namen für Arbeit. Direktor Soukup ließ es sich aber angelegen sein, weniger im eigenen Haus zu verkehren als im nahe gelegenen Grandhotel; in diesem Panhans der Hohen Tatra genießt er im Kreis hoher Parteifunktionäre die Annehmlichkeiten eines Luxuslebens.

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