Philipp Weiss: Pokémon trifft Balzac

Simulationen aus einer entfremdeten Welt: Das Romandebüt von Philipp Weiss – „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“– ist eine Pentalogie, deren Teile unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine Annäherung.

Es gibt ein Spiel, bei dem Kinder nacheinander je ein Wort aufrufen – die Wörter sollen möglichst schlecht zusammenpassen so wie zum Beispiel Astronaut, Maus und Kaffeetasse. Der erwachsene Mitspieler muss aus diesem heterogenen Material eine Erzählung formen. Dieses Erzählspiel kam mir bei der Lektüre von Philipp Weiss' Pentalogie in den Sinn, die aus fünf Romanteilen besteht, die partout vom Genre bis zum Gestus nicht zusammenpassen, dabei Linien zwischen Paris, Wien, Tokio und Grönland ziehen.

Der hübsche Titel klingt bedeutsam und ein wenig beliebig: „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“. Die Sentenz verspricht viel, muss aber nichts von dem Versprechen halten. Übrigens, am Weltenrand sitzen, kann jeder sagen, spielt aber auf eine Deplaciertheit an, die nicht stört.

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