Anton Kuh, Wort und Witz aus Wien

 Ein Stuhl, ein Tisch und darauf eine Flasche Cognac. Anton Kuh.
Ein Stuhl, ein Tisch und darauf eine Flasche Cognac. Anton Kuh.(c) ÖNB (Hilscher, Albert)
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Mit fulminanter Bühnenwirkung („saal- und abendfüllend“): Nach der siebenbändigen Werkausgabe von Anton Kuh (1890 bis 1941) legt Walter Schübler nun eine Biografie des genialen Wiener „Sprechstellers“ vor.

Willi Resetarits beantwortete vor einiger Zeit in einer Fernsehshow die Frage, ob er denn gedenke, eine Autobiografie zu schreiben, abschlägig, indem er darauf hinwies, ein „Sprechsteller“, kein Schriftsteller zu sein. Es könnte sein, dass sich hier eine Bezeichnung aus dem literarischen Feld verselbstständigt hat, ähnlich Thomas Bernhards „Lebensmensch“. Es könnte auch sein, dass sich der Sänger, ein Kenner der Wiener Kulturgeschichte, mit seiner Selbstzuschreibung auf den eigentlichen „Besitzer“ dieses Titels bezieht: Anton Kuh.

Das Verdienst, dass der „Sprechsteller“ Kuh wieder in vieler Munde ist, gebührt Walter Schübler. 2016 brachte er eine siebenbändige Werkausgabe heraus, für die er in jahrelanger akribischer Archivarbeit rund 1500 Texte identifiziert hatte. Nun legt er eine umfassende Biografie des großen Vortragskünstlers und Stegreifredners nach – eine Biografie, deren große Herausforderung darin liegt, dass Kuhs „Hauptwerk“, seine Stegreifreden, nicht greifbar ist. Kuh weigerte sich, die Reden niederzuschreiben, keine Audioaufnahme ist überliefert. Schübler musste sich mit den Besprechungen behelfen, die nach Vorträgen Kuhs – vornehmlich in Wien, Berlin und Prag – erschienen und immerhin „eine Ahnung von der fulminanten Bühnenwirkung“ Kuhs vermitteln.

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