Heiß, mehr heiß, sehr heiß

Abbas Khider revolutioniert die deutsche Grammatik. Eine Pflichtlektüre für Deutschlehrer.

Wer je versucht hat, fremdsprachigen Gästen die Raffinessen der deutschen Sprache zu erklären, Begründungen für diese oder jene Unregelmäßigkeit unserer Grammatik zu finden, wird Verständnis, wenn nicht Freude haben an dem zornigen Bändchen des in Berlin lebenden irakischen Schriftstellers Abbas Khider. Denn welcher Deutschlernende wünschte sich nicht, dass aus unregelmäßige Verben regelmäßige werden (schwimmen, schwimmte, geschwimmt), dass trennbare Verben nicht mehr getrennt werden (ich anstehe, du anstehst, er ansteht) und die Steigerung von Adjektiven vereinheitlicht ist (heiß, mehr heiß, sehr heiß).

Wenn der Autor auf die Deklination der Substantiva zu sprechen kommt, dann erzählt er gar von einer Traumatisierung, die er erlitten habe. Also weg mit den vier Fällen, jedes Substantiv hat in der von Khider vorgeschlagenen „Neudeutsch“-Grammatik nur noch eine Form. Logisch, dass dann auch die bestimmten Artikel abgeschafft werden und die Genusbildung „den Gesetzen der Natur“ folgt (die Mädchen, das Tisch).

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