„Der Würfel“: Daten für Wellness

Der deutsch-iranische Autor Bijan Moini erzählt in seinem Roman „Der Würfel“ von einer ganz unter Kontrolle stehenden Welt. Wer sich aber dem System anpasst und seine Daten übermittelt, kann sich voll dem Konsum hingeben.

Dystopien stehen gerade hoch im Kurs, Utopien weniger. Der erste Roman des Juristen, Politologen und Bürgerrechtlers Bijan Moini, der in einer nahen Zukunft in etwa dreißig bis fünfzig Jahren spielt, ist beides und zeigt: Wir steuern auf Technologien zu, die Nachteile haben, aber auch Vorteile.

Der achtundzwanzigjährige Protagonist Taso lebt in einem Deutschland, das acht Jahre zuvor mittels eines Referendums entschieden hat, sich einem von einem Algorithmus namens „Der Würfel“ beherrschten System anzuschließen, das sich „Kubismus“ nennt. „Der Würfel war überall: in Drohnen am Himmel, in Fahrzeugen auf der Straße, in den Smarts anderer Menschen, in Kameras, Mikrofonen und Sensoren an Kleidern, Körpern und Gebäuden.“ Georg Orwells „Big Brother“, der die Bürger mit „Televisoren“ in ihren Wohnungen filmt (in einem Interview nennt Moini „1984“ als sein Lieblingsbuch), ist mittlerweile deutlich näher an die Körper herangerückt: Die Menschen tragen Kontaktlinsen und Ohrstöpsel, die sie mit dem Würfel verbinden, genannt SmEyes und SmEars, zusammen Smarts.

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