Am Morgen des 14. Jänner 1918, also vor hundert Jahren, tat sich Ungeheuerliches in den Fabrikräumen der Daimler-Motorenwerke in Wiener Neustadt. Ein ganz normaler Montag, auf den ersten Blick. Und doch war an diesem Tag alles anders. Um 7.30 Uhr, als üblicherweise die Arbeit begann, blieben die Werkshallen leer. Die Arbeiter waren in den Streik getreten. Ein Affront gegen die Unternehmer und die Werksleitung, noch dazu mitten im Krieg, als Arbeitskräfte im Hinterland rar waren. Der unmittelbare Anlass für den Streik war eine Kürzung der Mehlrationen auf die Hälfte, die die Regierung gerade erlassen hatte. Die Arbeiter schäumten, denn trotz harter Arbeit mussten viele von ihnen hungern.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.01.2018)
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