Moskaus Vorstadt: Ein klein wenig Wildost

Die Männer der Peripherie simulierten vor dem Schlafengehen noch rasch so etwas wie Lebensgenuss. Moskau.
Die Männer der Peripherie simulierten vor dem Schlafengehen noch rasch so etwas wie Lebensgenuss. Moskau.(c) Leo Erken / laif / picturedesk.c (Leo Erken)
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Zwei Neubausiedlungen in Moskaus Vorstadt, zwei Welten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Für beide freilich gilt: kein Alkohol ab 23 Uhr in den Lokalen. In der Serie Expedition Europa: nüchterne Wanderungen durch russische Peripherien.

Ich bin ein Liebhaber russischer Lebensart und habe sicher hundert Nächte mit Wodka und Cognac in russischsprachigen Tanzbars verbracht. Zu diesen Nächten gehörten Barden am Synthesizer, die für ein paar Kopeken russische Chansons sangen, Verbrüderungen am Rande der Schlägerei und Tänze mit unbekannten Frauen.

Was ich in der Moskauer Peripherie vorfand, war ziemlich anders. Russische Musik wurde nirgends gespielt, und im schroffen Widerspruch zu gut begründeten Russland-Klischees durfte im Verwaltungsgebiet jenseits der Moskauer Stadtgrenze praktisch nur Bier ausgeschenkt werden. Sonst nichts, kein Wein, keine Spirituosen. Die Moskauer Peripherie ist eine Wüste, trockener als manch muslimische Region. Ich erlebte nichts.

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