Plopp – Vielfalt der Stille

Unterhaltsam: Theodor Itten über das Schweigen als eine kulturelle Universalie.

Vor 2600 Jahren soll Laotse, der uns allerlei Plattheiten als Weisheiten auftischte, gesagt haben: „Wer weiß, spricht nicht.“ Und schon so mancher Guru, dem absolut nichts der Mitteilung Wertes einfiel, verdankt seinen Erfolg dem Umstand, dass er sich als großer Schweiger stilisierte.

Als Gipfel der Weisheit gilt uns das beredte Schweigen, wie es der Zenbuddhist, mal lachend, mal nicht, praktiziert. Hier gleich das berühmteste Beispiel, Bashōs Haiku in der Umdichtung von Alan Watts: „Uralter Teich. Ein Frosch springt hinein. Plopp.“ Von Wittgenstein wissen viele nur wenig, aber jeder weiß, dass der Philosoph sagte: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“ – auch dies im Grunde eine abgrundtiefe Plattheit, woraus Wittgensteins Adoranten ein tiefsinnig klingendes Mantra des Schweigens machten.

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