Schiedsrichter sind Profis, aber pfeifen sie deshalb besser?

Die Europacup-Halbfinals haben die Diskussion um Schiedsrichterfehler wieder aufgeheizt. Man fragt sich, warum sehen zehn Augen nicht, was früher hätten sechs sehen müssen.

Der Schiedsrichter ist nach Abpfiff immer der Schuldige. Er wird für seine Entscheidungen kritisiert, ob der Pfiff letztendlich richtig war oder nicht, spielt zumeist keine Rolle mehr. Übersieht er lupenreine Handspiele und Fouls, das Abseits, werden Elfmeter verwehrt oder nach einer Schwalbe 30 Sekunden vor Spielende doch noch gegeben, wird Unparteiischen prompt Können oder Verstand abgesprochen. Schiebung ist dann ein populäres Wort. Das war auch in Salzburg zu hören, deutlich, sehr laut. Nebst so vielen, nicht druckreifen Begriffen und Pfiffen hagelte es auch Bierduschen für die Referees. Sie brauchten Begleitschutz, um vom Spielfeld zu gelangen. Warum? Die Antwort kennen wohl nur Soziologen.

Trotzdem, der Unmut im europäischen Fußball ist irgendwie nachvollziehbar. Es zieht sich tatsächlich eine Spur von eklatanten Fehlentscheidungen durch die ganze Saison, ob Champions oder Europa League. Obwohl fünf Mann – Hauptschiedsrichter, Linienrichter und hinter jedem Tor ein weiterer Assistent – im Einsatz sind, gibt es mehr Diskussionen denn je. Und man fragt sich, warum sehen zehn Augen nicht, was früher hätten sechs sehen müssen. Der Torrichter gilt in der Fußball-Szene sogar als Flop.

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