Rapid: Wenig Freude mit dem Schützenfest

(C) Gepa
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Der 4:3-Sieg gegen Ried hinterließ offene Fragen, nur Deni Alar überzeugte. Der 22-Jährige war mit drei Treffern hauptverantwortlich für Rapids Sieg.

Wien. Sportlich scheint es für Rapid ganz gut zu laufen, doch der Schein trügt. Obwohl die Hütteldorfer mit dem 4:3 gegen Ried den zweiten Ligasieg in Serie verbuchten und damit den Anschluss an die Tabellenspitze wahrten, sind wieder einmal die Anhänger unzufrieden. Nach Spielende hallten Protestschreie und Pfiffe durch das Hanappi-Stadion. Ziel war einmal mehr die Klubführung rund um Präsident Rudolf Edlinger.

Die Suche nach einem neuen Sportdirektor verläuft für viele zu langsam bis schleppend, auch in der Stadionfrage hat es so mancher Fan eiliger als es Rapid lieb ist. Diese angespannte Stimmung bleibe auch den Spielern nicht verborgen, Trainer Peter Schöttel sagt: „Es ist im ganzen Herbst für alle Beteiligten sehr schwierig, ihren Job auszuüben.“

Das als Ausrede für die im Finish noch verspielte 4:1-Führung zu verwenden, lehnt Schöttel zu Recht ab. Konzentrationsschwächen dieser Größenordnung sind im Spitzensport zumeist nur durch fehlende Kondition oder krasse Widersprüche zwischen dem Verstehen und Umsetzen von Systemen zu erklären. Für den Lichtblick des Abends sorgte Stürmer Deni Alar. Der 22-Jährige war mit drei Treffern hauptverantwortlich für Rapids Sieg. Er strotzt, entgegen vieler seiner Mitspieler, vor Selbstvertrauen. Und trotzdem, Grün-Weiß benötigte eine gehörige Portion Glück, um im starken Rieder Finish nicht doch noch den sicher geglaubten Sieg zu verspielen.

Am Donnerstag endet für Rapid das Abenteuer Europa League, zu Gast sind die starken Ukrainer aus Charkiw.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.12.2012)

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