Der Teamchef gibt Hosiner eine Chance

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Marcel Koller nominierte für das erste Länderspiel des Jahres Austria-Stürmer Philipp Hosiner. Ansonsten sah der Schweizer von Experimenten ab.

Wien. Wenn es am 14. November des Vorjahres beim 0:3 gegen die Elfenbeinküste einen Gewinner im ÖFB-Team gab, dann war es Philipp Hosiner. Der Austria-Stürmer war auch für das letzte Länderspiel 2012 von Teamchef Marcel Koller ignoriert worden, hat aber die Gabe, dennoch gelassen zu bleiben. „Es werden Zeiten kommen, in denen die anderen nicht so gut drauf sind und ich hoffentlich schon“, sagte Hosiner wenige Tage zuvor im „Presse“-Gespräch.

Während „die anderen“ mit der Ausnahme von Andreas Weimann in weiterer Folge tatsächlich keine Eigenwerbung betrieben, stellte Hosiner das Toreschießen auch im Finish der Hinrunde nicht ein. Es folgten sechs Treffer in den letzten fünf Bundesligarunden vor der Winterpause.

Beim freundschaftlichen Testspiel in Swansea gegen Wales will sich Koller am nächsten Dienstag auch vom torgefährlichsten Spieler der heimischen Liga „ein Bild machen“. Hosiners Entwicklung habe er nie außer Acht gelassen, „mit seinen Toren hat er sich die Einberufung verdient“, meinte der Schweizer, der aber weiterhin von personellen Experimenten absehen wird. Seit seinem Amtsantritt vor fünfzehn Monaten sei es eben schwieriger geworden, sich für das Nationalteam aufzudrängen. „Und so schnell stellen wir nicht alles auf den Kopf.“

Bis auf Hosiner, der für den Rapidler Guido Burgstaller in die Mannschaft rückte, nahm Koller im Vergleich zum letzten Kader keinerlei Änderungen vor. Spielern wie Marc Janko (Trabzonspor) oder West-Ham-Neuzugang Emanuel Pogatetz stärkte der 52-jährige mit Einberufungen demonstrativ den Rücken. „In Österreich kann man nicht davon ausgehen, dass jeder Legionär überall immer spielt. Ich habe sehr viel Geduld.“

Almer, Kollers Nummer eins

Obwohl in Düsseldorf nach wie vor nur die Nummer zwei, schenkt Koller auch Robert Almer weiterhin sein Vertrauen. „Weil ich auf der Torhüterposition derzeit kein Problem sehe“, stellte der Teamchef klar, der Ramazan Özcan (Ingolstadt) und Alexander Manninger (Augsburg) dennoch im Visier hat. Letzterer machte zuletzt mit zwei starken Auftritten in der deutschen Bundesliga von sich reden. Koller sah die Paraden des einstigen Juventus-Torhüters gegen Schalke sogar im Stadion.

Er, Manninger, habe „gut gehalten“, die Personalie werde im ÖFB aber mit Vorsicht behandelt. Der Salzburger hatte im August 2009 seinen Teamrücktritt verkündet. „Er wird seine Gründe gehabt haben“, meinte Koller, der sich aber alle Optionen offen ließ. „Wenn wir Probleme bekommen, werde ich bei ihm nachfragen.“

Kader für das Länderspiel gegen Wales

Tor: Almer (Düsseldorf/6 Länderspiele), Königshofer (Rapid/0), Lindner (Austria/2).

Abwehr:Dragovic (Basel/18/0 Tore), Fuchs (Schalke/51/1), Garics (Bologna/30/1), Klein (Salzburg/13/0), Pogatetz (West Ham/52/2), Prödl (Bremen/38/3), Schiemer (Salzburg/23/4), Suttner (Austria/5/0).

Mittelfeld: Alaba (Bayern/21/1), Arnautovic (Bremen/23/7), Baumgartlinger (Mainz/25/0), Harnik (Stuttgart/34/8), Ivanschitz (Mainz 05/59/10), Jantscher (D. Moskau/14/1), Junuzovic (Bremen/23/3), Kavlak (Besiktas/22/1), Leitgeb (Salzburg/23/0).

Angriff:Hosiner (Austria/1/0), Janko (Trabzonspor/31/13), Weimann (Aston Villa/2/0).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2013)

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