Raphael Holzhauser bestätigt Abschied von Austria

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Eine Vertragsverlängerung bei den Wienern ist nicht in Sicht, der Spielgestalter will in eine größere Liga wechseln. Nantes und Coach Claduio Ranieri locken, Holzhauser hält sich aber dazu bedeckt. Bis 7. Jänner herrscht Klarheit.

Raphael Holzhauser wird die Wiener Austria verlassen. Ob dies bereits in der Winterpause passiert oder erst mit Saisonende entscheidet sich aller Voraussicht nach in den kommenden sechs Wochen. Der Spielgestalter der Violetten will bis zum Start der Frühjahresvorbereitung der Violetten am 7. Jänner Klarheit haben. Die Verlängerung seines auslaufenden Vertrags ist offenbar kein Thema mehr.

"Ich denke nicht, dass wir uns noch einig werden, das muss man so akzeptieren", sagte Holzhauser am Rande des Europa-League-Spiels der Austria bei Milan. Gerade die europäische Bühne ist es, die der 24-Jährige genutzt hat, um Werbung in eigener Sache zu machen. In den zehn Spiele in den Gruppenphasen 2016 und 2017 gelangen Holzhauser drei Tore und sechs Assists.

"Es ist ein Ziel, in eine größere Liga zu wechseln. International habe ich immer Leistung gebracht", meinte Holzhauser. Sollte es im Winter nicht mit einem Transfer klappen, werde er sich für die Austria eben weiter "voll reinhauen". Der Club würde freilich bei einem ablösefreien Wechsel finanziell durch die Finger schauen. Um 250.000 Euro holte Franz Wohlfahrt Holzhauser in seinem ersten Transfer als Sportdirektor im Jänner 2015 aus Stuttgart. Seinen Marktwert konnte dieser im vergangenen Jahr deutlich steigern.

Im System von Trainer Thorsten Fink nimmt der Mittelfeldmann eine exponierte Rolle ein. Die Bundesliga-Statistik weist ihn mit exakt 2.440 Pässe in 35 Ligaspielen der vergangenen Saison aus. Macht knapp 70 pro Partie. Auch in der laufenden Saison hat Holzhauser ähnliche Werte. Der Spielaufbau der Austria liegt fast völlig in den Beinen des Niederösterreichers. "Er ist ein wichtiger Spieler, der mit 24 Jahren auch Verantwortung übernimmt", sagt Fink über seinen Regisseur.

Dass Holzhauser die Austria als Sprungbrett sieht, ist den Beteiligten klar. In der deutschen Bundesliga absolvierte der mit 16 Jahren aus dem Rapid-Nachwuchs nach Stuttgart gewechselte Linksfuß 36 Partien für den VfB und Augsburg. Es müsse aber nicht unbedingt wieder Deutschland sein, betont Holzhauser nun. Im Sommer bestand bereits Kontakt zum französischen Erstligisten Nantes, mit Trainer Claudio Ranieri habe er bereits telefoniert. Die Ablöseforderungen der Austria waren dem Vernehmen nach aber zu hoch.

Holzhauser berichtet nun von anderen Interessenten, "mehr will ich dazu nicht sagen". Laut seinem Berater Alexander Sperr ist derzeit aber noch kein konkretes Angebot dabei. Mit der Austria habe es seit acht Wochen keine Gespräche mehr gegeben, berichtet Sperr. Die Vorstellungen der Beteiligten gehen weit auseinander. Wohlfahrt spricht von einer "Schmerzgrenze", die der Verein im Gehaltsniveau nicht überschreiten will. Holzhauser erklärt seinerseits: "Ich weiß, was ich wert bin."

Sein Manager betont derweilen, dass die Tür weiter offen ist - jedoch nur bis 31. Dezember. Auch danach drängt die Zeit, will die Austria noch eine Ablöse kassieren. "Raphael wechselt nur, wenn der Transfer von 1. bis 7. Jänner stattfindet. Es bringt nichts, zu einem späteren Zeitpunkt bei einem neuen Verein in die Vorbereitung einzusteigen", sagt Sperr. Fink hat sich auf ein Szenario ohne Holzhauser bereits eingestellt. Es sei immerhin erfreulich, wenn Spieler der Austria international auf sich aufmerksam machen würden. "So etwas wird es immer geben. Das sollte keine Mannschaft aus der Bahn werfen."

(Schluss) tos/zan

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