Tormann, Golfer, "Hausmeister": Friedl Koncilia wird 70

APA/FRANZ NEUMAYR
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Am Sonntag feiert Österreichs 84-facher Team-Tormann Friedl Koncilia seinen 70. Geburtstag. Die Liebe zu Bällen hat er noch immer nicht verloren, auch wenn sie jetzt mittlerweile in Bad Ischl "geschrumpft" sind.

Am Sonntag feiert Österreichs 84-facher Team-Tormann Friedl Koncilia seinen 70. Geburtstag, die Liebe zu Bällen hat er noch immer nicht verloren. Auch wenn sie "geschrumpft" sind. Der passionierte Golfer ("Wenn das Wetter schön ist, spiele ich jeden Tag") verbringt sein "zweites Leben" mit seiner jungen Familie in Bad Ischl und "freut sich schon auf die nächsten zehn Jahre".

"Es geht mir ausgezeichnet", berichtete Koncilia wenige Tage vor seinem Jubiläum. Selbiges wird er im Kreise seiner Familie mit rund 25 Personen in Bad Ischl begehen. Die "Kaiserstadt" im Salzkammergut ist für den Kärntner seit gut 15 Jahren neue Heimat, in der er mit seiner Frau Jasmin Gruber das Hotel Oase führt. "Ich bin Mädchen für alles, mach ein bissl den Hausmeister. Das macht mir richtig Spaß", sagte Koncilia.

Aus erster Ehe hat er bereits zwei Kinder, vor rund zehn Jahren war es dann noch einmal soweit. Tochter Lavinia (10) und Sohn Esteban (9) halten Koncilia auf Trab und also jung. "Sie sind in einem tollen Alter", meinte Koncilia. Esteban wandelt in doppelter Hinsicht auf den Spuren des Vaters: Als Goalie der U10 des SK Strobl ebenso wie als Golfer. "Für meine Begriffe hat er ein größeres Golftalent. Er bereitet mir schon jetzt Probleme", meinte der Senior.

Den Fußball hat Koncilia, der 1978 im legendären Cordoba den Teamdress trug, trotz der Liebe zum Golf nach wie vor genau im Auge, verfolgt neben den internationalen Topligen auch die heimische Meisterschaft. Einer seiner ehemaligen Mitspieler bei der Wiener Austria, der aktuelle Admira-Trainer und -Sportdirektor Ernst Baumeister mache einen "ausgezeichneten Job", lobte Koncilia. "Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum er nicht bei der Austria ist."

Als absoluten Höhepunkt seiner aktiven Laufbahn stuft der zweimalige WM-Teilnehmer den 2:1-Sieg einer Weltauswahl gegen den damals aktuellen Weltmeister Argentinien ein. "Ich durfte in der zweiten Hälfte mitspielen. Es war keine Exhibition, sondern beide wollten unbedingt gewinnen und so haben wir gespielt", erinnert sich der in Klagenfurt geborene Koncilia an 1979 in Buenos Aires.

Begonnen hatte der ÖFB-Rekordtormann 1959 als Elfjähriger in Klagenfurt (Austria und AC). 1969 ging es nach Wattens, 1971 für acht Jahre zu Wacker Innsbruck, ehe er im Sommer 1979 dem Ruf des RSC Anderlecht nach Brüssel folgte. Nach nur einem halben Jahr kehrte er in die Heimat zurück und beendete 1985 bei Austria seine aktive Laufbahn mit acht Meistertiteln. 1988 wurde er Tormann-Teamtrainer unter Josef Hickersberger, 1990 dann Co und U21-Trainer unter Alfred Riedl. 1992 wechselte Koncilia als Manager in den Austria Tennis-Pool, warf aber dort nach sechs Monaten das Handtuch.

Danach trainierte er bei Austria die Torhüter und den NÖ-Landesligisten aus Wr. Neudorf, wo er auch Gemeinderat war, ehe er im März 1995 als Tormann-Trainer nach Osaka zu Gamba wechselte. Nach dem Abstecher nach Japan kehrte er zur Austria zunächst als Trainer zurück und bekleidete bis 2000 das Amt des Sportdirektors. Anfang der 2000er-Jahre arbeitete er als Trainer und Berater des SV Bad Ischl, den er von der zweiten in die erste OÖ-Landesliga führte - wo der Verein nach wie vor beheimatet ist. Seinen letzten einschlägigen Auftritt hatte er 2012. Da betreute er den damals vereinslosen Alexander Manninger vor dessen finaler Profistation in Augsburg.

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